Container werden vom Hafen auf die Schiene verfrachtet.
Bildrechte: Sven Simon / Picture Alliance

Die exportstarke bayerische Wirtschaft leidet unter den gestiegenen Energiekosten.

    Energiekosten und China belasten bayerische Exporte

    Keine guten Aussichten für die exportorientierte bayerische Wirtschaft: Neueste Zahlen des Statistischen Landesamts zeigen, dass die Außenhandelsbilanz derzeit in Mitleidenschaft gezogen wird. Dafür sind mehrere Gründe verantwortlich.

    Die Exporte der bayerischen Wirtschaft sind im April im Vergleich zum Vorjahresmonat lediglich um 0,4 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro gewachsen. Kräftig gestiegen sind dagegen die Importe, so das Landesamt für Statistik. Für diese Entwicklung gibt es mehrere Gründe.

    Leichtes Exportplus: Kein Grund zur Entspannung

    Sie legten zum Vorjahr um 16,5 Prozent auf 20,0 Milliarden Euro zu. Ein Grund dafür waren die Energiepreise: Obwohl Bayern drei Prozent weniger Erdöl und Erdgas einführte, stieg die Rechnung dafür um 134 Prozent auf fast 2,0 Milliarden Euro.

    Das leichte Exportplus ist für die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft kein Grund zum Durchatmen. Denn die Ausfuhren liegen immer noch um 1,2 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau vom April 2019.

    Klarer Verlierer: Die Automobilbranche

    Die bayerische Automobilindustrie habe im April fast 30 Prozent weniger exportiert als vor einem Jahr, weil Materialmangel und Lieferengpässe die Produktion bremsen und sich gleichzeitig die Nachfrage vor allem aus China abgekühlt hat, so der Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Die weitreichenden Lockdowns belasten die dortige Wirtschaft massiv und damit auch die Nachfrage nach Produkten aus Bayern. Die Exporte nach China insgesamt fielen um fast 14 Prozent.

    Hoffnungsschimmer aus den USA

    Erfreulich sei dagegen, dass die Exporte in die USA im April um 1,2 Prozent und die Exporte in die EU um 4,0 Prozent zugenommen haben. Die USA sind das wichtigste Ausfuhrland für die bayerische Wirtschaft vor Österreich. China fiel auf Platz drei zurück, gefolgt von Italien, Frankreich und Großbritannien. Positiv sei auch, dass die Exporte von Maschinen leicht um 2,6 Prozent zugenommen haben.

    "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!