Außenansicht des Conrad-Lagers in Wernberg-Köblitz im Landkreis Schwandorf
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Das Conrad-Lager in Wernberg-Köblitz (Landkreis Schwandorf)

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Elektronik-Händler Conrad: Umstrukturierung "fast geschafft"

Der Oberpfälzer Elektronik-Händler Conrad sieht sich mit seiner Neuausrichtung auf einem guten Kurs. Die Schließung fast aller Filialen sei schmerzlich, aber notwendig gewesen. Conrad setzt jetzt auf Geschäftskunden und seinen Online-Shop.

Der in den vergangenen Jahren eingeschlagene Kurswechsel beim Elektronik-Händler Conrad hat sich aus Sicht der Geschäftsleitung bewährt. Das Unternehmen aus Hirschau (Landkreis Amberg-Sulzbach) hat sich klar auf Geschäftskunden ausgerichtet, definiert sich als europäische B2B-Beschaffungsplattform für technischen Bedarf.

Umsatz trotz Umstrukturierung und Filialschließungen gehalten

Von den über 20 Filialen, die Conrad vor fünf Jahren noch hatte, blieb nur die neben seinem Lager in Wernberg-Köblitz (Landkreis Schwandorf). Der Konzern will sie als "Outlet" weiterführen. Ansonsten hat sich Conrad vom B2C-Filialgeschäft, also Läden für Endkunden, verabschiedet. Seine Umsätze konnte der Elektronik-Händler nach eigenen Angaben aber halten.

Die Entscheidung, die Filialen zu schließen, sei schmerzlich gewesen, erklärt Conrad-CEO Ralf Bühler - aber auch ein "notwendiger Schritt, um unsere Strategie konsequent umzusetzen".

  • Zum Artikel: "Elektronikhändler Conrad gibt Filialgeschäft weitgehend auf"

Regensburg bekommt Filiale für Geschäftskunden

In Regensburg bleibt Conrad aber vertreten: Hier und in Mannheim eröffnet der Konzern im kommenden Jahr zwei Filialen für Geschäftskunden. Der dritte "Conrad Profi-Store" ist in Hürth. Hier will Conrad Konzepte für ergänzende Vor-Ort-Services ausprobieren. Außerdem sollen Geschäftskunden ihren technischen Bedarf direkt vor Ort decken können. Teure Geräte zum Beispiel würden nicht ohne Weiteres im Internet bestellt.

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Conrad auf der Electronica 2022: Fokussierung auf Geschäftskunden

Conrad vertreibt über sieben Millionen Produkte online

Online ist Conrad bereits seit 2017 mit einem eigenen B2B-Marktplatz vertreten. 2021 wurde er nach Österreich ausgedehnt, in diesem Jahr in die Niederlande. Weitere Länder sollen folgen.

Seinen Online-Shop hat Conrad um einen "Marketplace" erweitert, über den auch andere Hersteller und Vertriebsfirmen Produkte verkaufen können. Dadurch ist das Sortiment von rund 800.000 Artikeln auf über sieben Millionen Produkte angewachsen.

Service-Sparte soll wachsen

Conrad ist auch Service-Anbieter. 3.000 Geschäftskunden kaufen ihren technischen Bedarf über die E-Procurement-Anbindung von Conrad. Auch hier soll die Kundenzahl wachsen.

Ende 2022 sei der größte Teil des Weges geschafft, berichtet Conrad-CEO Ralf Bühler. Man sei "strukturell profitabler" und widerstandsfähiger. Ohne die Abschreibungen wegen der Filialschließungen stünde in der aktuellen Bilanz ein positives Ergebnis von 22,5 Millionen Euro, betont der Conrad-Chef.

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