Gefärbte Ostereier
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Gefärbte Ostereier liegen in einer Schale

    Eier zu Ostern teurer, aber kein Engpass

    Vor dem diesjährigen Osterfest sind Eier teurer. Im Schnitt des Jahres 2021 kosteten zehn Bodenhaltungseier auf Ladenstufe 1,55 Euro, 2020 waren es knapp 20 Cent weniger. Ein Mangel droht laut Branche allerdings nicht.

    Zum Osterfest in diesem Jahr müssen Verbraucher für Eier etwas tiefer in die Tasche greifen. Mit leeren Eier-Regalen in Supermärkten müssen sie aber nicht rechnen. Auch auf dem europäischen Markt dürfte es nicht zu Engpässen kommen, da die EU Nettoexporteur von Eiern ist. Das erwartet Margit Beck von der Marktinfo Eier & Geflügel in Bonn. Über Jahrzehnte zeichneten sich Eier dadurch aus, dass sie nie teurer wurden. Doch das ist inzwischen anders: Im Schnitt des Jahres 2021 kosteten zehn Bodenhaltungseier auf Ladenstufe 1,55 Euro, wie Eiermarktanalystin Beck sagt. 2020 waren es noch 1,36 Euro, knapp 20 Cent weniger.

    Preisanstieg durch Verbot der Tötung männlicher Küken

    Bedingt ist das sowohl durch steigende Energie- und Futtermittelpreise als auch durch das Tierschutzgesetz: Das seit 1. Januar in Deutschland geltende Verbot der Tötung männlicher Küken macht die Hühnerhaltung teurer. Über Jahrzehnte wurden männliche Küken von Legehennen nach dem Schlüpfen getötet. Nun stehen die Betriebe vor der Wahl, die Eier männlicher Embryonen entweder durch Geschlechtsbestimmung auszusortieren oder die Hähne aufzuziehen.

    • Zum Artikel: Statt Kükentöten: Start-up arbeitet an Geschlechtsumkehr

    "Durch das rein nationale Verbot sind die vielen kleineren Brütereien in Deutschland massiv betroffen", sagt ein Sprecher der Deutschen Geflügelwirtschaft in Berlin. "Durch die deutlich höheren Erzeugungskosten für Küken und Junghennen können diese nicht mehr eine wirtschaftlich tragfähige Geschäftstätigkeit ausüben." Für große international agierende Brütereien sei hingegen ein Anreiz geschaffen worden, "ihr Brutgeschäft ins Ausland zu verlagern".

    Eierkonsum gestiegen

    Wie viele Eier die Bewohner der Bundesrepublik zu Ostern verzehren, wird nicht genau gezählt. Keinen Zweifel gibt es jedoch, dass sowohl Eierproduktion als auch Eierkonsum in Deutschland langfristig gestiegen sind, wenn auch nicht kontinuierlich. Im vergangenen Jahr wurden laut Marktinfo Eier & Geflügel in Deutschland knapp 14,6 Milliarden Eier gelegt, 2015 waren es 12,9 Milliarden.

    Pro-Kopf-Verbrauch bei 238 Stück

    Eierproduktion und Eierkonsum sind nicht deckungsgleich, da zwar die EU als Ganzes mehr Eier produziert als verbraucht, Deutschland aber Importland ist. 2021 belief sich der rechnerische Pro-Kopf-Verbrauch auf 238 Stück. "Das waren zwar vier Eier weniger als 2020, aber immer noch drei Eier mehr, als im Jahr 2019 pro Einwohner in Deutschland verbraucht wurden", sagt der Sprecher der Geflügelwirtschaft.

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