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Mario Draghi

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Draghi sieht noch keine Zinswende

Draghi sieht noch keine Zinswende

Manche hatten sich schon Hoffnungen gemacht, dass die Zeit niedriger Zinsen bald vorbei sein könnte. EZB-Chef Mario Draghi dämpfte jetzt in Washington die Erwartungen. Geld dürfte noch eine ganze Weile billig bleiben.

Es sei zu erwarten, dass der Leitzins auf längere Zeit auf dem jetzigen Niveau verharre, heißt es in einem Stellungnahme Draghis in Washington, wo der Lenkungsausschuss des Internationalen Währungsfonds zusammenkam. Die Europäische Zentralbank werde ihr Programm der Anleihekäufe im Wert von monatlich 60 Milliarden Euro wie geplant mindestens bis Ende Dezember weiterführen - möglicherweise auch darüber hinaus. Grund für die weiterhin extrem expansive Geldpolitik der EZB ist die niedrige Inflation in der Eurozone. Draghi sieht sie bei 1,2 Prozent im kommenden Jahr und bei 1,5 Prozent 2019. Angestrebt wird eine Marke von zwei Prozent.

Schäuble warnt

Der scheidende Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble warnte die Staatengemeinschaft bei dem Treffen angesichts positiver Wachstumszahlen vor Selbstzufriedenheit.

"Wir können es uns nicht leisten, zu optimistisch zu sein oder die Risiken und Herausforderungen aus den Augen verlieren, vor denen wir immer noch stehen." Bundesfinanzminister Schäuble

Zu den Risiken zählte Schäuble politische Unsicherheiten, hohe Schuldenstände, schwaches Produktivitätswachstum und die Alterung der Bevölkerung in mehreren großen Volkswirtschaften.