Kaum eine Branche gilt als so anfällig für Schmiergeldzahlungen wie das Baugeschäft. Auch Bilfinger kam in der Vergangenheit auf undurchsichtigen Wegen an Aufträge. Auf Druck vor allem der US-Behörden krempelt deswegen seit Jahren ein sogenannter externer Monitor die Strukturen um, um saubere Abläufe zu garantieren. Unter anderem wurde die Führung ausgetauscht. Der heutige Bilfinger-Chef Thomas Blades gibt sich überzeugt, dass man dadurch weltweit an Renommee gewonnen habe. Auch bei Kunden in Ländern, die als korruptionsanfällig gelten.
"Die merken ja auch: Solche Vorfälle wie in der Vergangenheit, das kostet ja alles nur Geld. Und wer zahlt? Am Ende zahlt immer der Kunde. So oder so. Denn die Firmen, die so etwas machen, wollen natürlich auch ihre Kosten wieder hereinholen. Und der Kunde hat dann eben mehr bezahlt als er hätte bezahlen müssen." Thomas Blades, Chef von Bilfinger
Für Bilfinger habe es keine Alternative zum externen Aufseher gegeben, ist Blades überzeugt. Allerdings sei es auch ein schmerzhafter und teurer Prozess gewesen. Beobachter gehen von einem dreistelligen Millionenbetrag aus, den Analyse, Aufräumen und Umbau wohl verschlungen haben.