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Dicke Luft in Schulen: Schadstoffbelastung in Klassenzimmern

Seit diesem Schuljahr hat der Bund 3,5 Milliarden Euro Fördermittel freigegeben, das größte Investitionsprogramm der vergangenen zehn Jahre. Doch was passiert mit den Fördermitteln, wer kontrolliert die Ergebnisse der Sanierungen? Von Reinhard Weber

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Architekt und Ingenieur Konrad Fischer testet in Burgkunstadt in Oberfranken, was die energetische Sanierung taugt: Die Realschule wurde vor acht Jahren mit Styropor gedämmt. Dafür flossen 1,3 Millionen Euro Fördergelder aus dem Konjunkturpaket II, das 2009 nach der Finanzkrise die Wirtschaft ankurbeln sollte. Die Fenster hat man hermetisch abgedichtet, doch eine Lüftungsanlage wurde nicht eingebaut. Unsere Vermutung: Die Kinder leiden unter zu viel Mief im Klassenzimmer. Mit einem handelsüblichen Messgerät werden die CO2-Werte im Raum überwacht, ein einfacher Test, kein wissenschaftlicher Versuch.

Besorgniserregende Ergebnisse

Erst wird gut durchgelüftet, dann startet die Schulstunde mit einem Wert von 550 ppm, also bester Frischluft. Doch bereits nach einer Viertelstunde steigt der Wert über die Komfortzone von 1.000 ppm und das Gerät schlägt Alarm. Kein Wunder: Baulich wurde nichts verändert und eine Lüftung wurde nicht nachgerüstet. Das ist schlecht für die Kinder. Und am Ende der Stunde übersteigt der CO2-Wert den inakzeptablen Wert von 2.000 ppm.

"Ab 1.400 geht schon eine starke Leistungsstörung los, und ab 2.000 ist der Grenzwert absolut erreicht. Da kommen Kopfschmerzen und man merkt einfach den Sauerstoffmangel. Das CO2 ist zwar kein Gift, aber es betäubt." Konrad Fischer, Architekt, Hochstadt am Main