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Händler im Handelssaal der Deutschen Börse in Frankfurt am Main

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Deutsche Börse hofft auf Geschäft aus London

Deutsche Börse hofft auf Geschäft aus London

Die Deutsche Börse AG fordert heute ihre zehn aktivsten Großkunden auf, ihr in London angesiedeltes Geschäft zum Teil nach Frankfurt zu verlagern. Banken, die zu den Top Ten beim Börsenumsatz gehören, winkt eine Gewinnbeteiligung. Von Felix Lincke

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Felix Lincke

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Frankfurt und Paris machen sich Hoffnungen, wegen des Brexit das europäische Derivate-Geschäft aus London zu bekommen. In vieler Hinsicht ist London für ganz Europa das alles dominierende Finanzzentrum. Ein Beispiel sind die gängigen Zinsdifferenzgeschäfte. Wer im großen Stil mit Währungen spekuliert, nutzt dafür häufig die Zinsdifferenzen in verschiedenen Ländern. Der Ertrag aus dem Verkauf einer Niedrigzins-Währung wird mit einem Swap-Geschäft in eine Hochzins-Währung investiert. Diese sogenannten Carry Trades werden für den europäischen Markt vor allem in London abgewickelt. Dort werden die großen Börsenumsätze generiert, dort findet auch die Abrechnung mit Hilfe des Clearings statt.

EZB will Clearing in den Euroraum holen

Die Europäische Zentralbank will dafür sorgen, dass das Clearing für den Euroraum wegen des britischen EU-Austritts nach Kontinentaleuropa kommt, am besten nach Frankfurt. Banken und Händler als Kunden der britischen Börsen sehen das noch nicht so. Sie müssen erst noch überzeugt werden, mit ihren Umsätzen aus London weg zu gehen. Die Londoner Börse hat in Paris bereits eine Tochtergesellschaft gegründet, um ihre Kunden nicht zu verlieren. Die Deutsche Börse sieht den Brexit auf jeden Fall als eine große Chance.