Der Aktienkurs der Deutschen Bank erreichte im Tief fast wieder das Krisen-Niveau vom Herbst 2016. Um ein Fünftel ist er in diesem Jahr gefallen. In Frankfurt spricht man von einer gefährlichen "Verzwergung" der Deutschen Bank.
Platz 74 im weltweiten Börsenranking
Mit einem Aktienwert, der an schwachen Tagen nur noch knapp über 30 Milliarden Euro liegt, spielt die Deutsche Bank im internationalen Vergleich fast keine Rolle mehr. Auf Platz 74 im weltweiten Börsenranking steht sie der Größe nach hinter der dänischen Danske Bank oder der belgischen KBC Groep, die nur Experten ein Begriff sind.
Bei vielen Kunden kommt die Deutsche Bank damit für wichtige Geschäfte nicht mehr infrage, weil sie zu unbedeutend ist. Für den Finanzplatz Deutschland ist das schlecht, weil die anderen Privatbanken noch kleiner sind. Für große Übernahmen oder wichtige Auslandsgeschäfte müssen deutsche Unternehmen zunehmend auf ausländische Banken zurückgreifen.
Zweimal schlechte Zahlen in Folge
Anfang des Jahres musste die Deutsche Bank gleich zweimal schlechte Zahlen melden, neben sinkenden Erträgen hatte sie zuletzt auch mit steigenden Kosten zu kämpfen. In der Selbstwahrnehmung hält sich die Deutsche Bank immer noch für eine der ersten Adressen. Vorstandschef John Cryan hofft, dass die Europäische Zentralbank bald den Leitzins erhöht. Doch das kann noch mindestens ein Jahr dauern - ein Jahr, das für die Bank erneut zur Bewährungsprobe wird.