Einen Einkaufswagen nehmen, selbst die Waren auswählen – das war 1957 ungewohnt für die Deutschen. Einige waren verwirrt und trauten sich erst gar nicht, sagt Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern.
"Manche haben sich als Diebe gefühlt, als sie unbezahlt Artikel in den Einkaufswagen gelegt haben. Manche Supermärkte haben Verhaltensregeln an die Kunden rausgegeben." Bernd Ohlmann, Handelsverband Bayern
Das Ende von Tante-Emma
Doch schnell waren die Supermärkte auf Siegeszug. Immer mehr Tante-Emma-Läden mussten dicht machen. Insbesondere, als in den 60er-Jahren auch noch die Discounter mit niedrigen Preisen lockten. Derzeit befindet sich die Branche erneut im Umbruch. In wenigen Jahren wird das Einkaufen ganz anders ablaufen, so Ohlmann.
"Es wird Einkaufswagen geben, die intelligent anhand des vorher elektronisch erstellten Einkaufszettels die Kunden durch die Regale führen. Im Supermarkt der Zukunft wird der Griff zur Geldbörse immer seltener werden. Man wird kontaktlos bezahlen. Die Selbstscanning-Kassen sind auf dem Vormarsch." Bernd Ohlmann, Handelsverband Bayern
Vielleicht gehen viele Verbraucher auch gar nicht mehr zum Einkaufen. Die Online-Lebensmittelhändler verdrängen womöglich den Supermarkt, so wie dieser damals die Tante-Emma-Läden.