Maske hängt vor Fenster
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Zacharie Scheurer

Versicherer wie Ergo oder Allianz erklären, dass eine ausgeheilte Corona-Infektion in der Regel kein Problem für einen Vertragsabschluss bedeute.

  • Artikel mit Audio-Inhalten

Long Covid erschwert Aufnahme in die private Krankenversicherung

Wer Corona hatte und eine private Krankenversicherung abschließen möchte, muss mit Risikozuschlägen und Wartezeiten rechnen. Betroffen sind vor allem Menschen mit Long-Covid-Symptomen.

In der gesetzlichen Krankenversicherung richten sich die Beiträge nach dem Einkommen des Versicherten. Private Krankenversicherer hingegen kalkulieren die Versicherungsbeiträge nach der Wahrscheinlichkeit, dass jemand eine Behandlung braucht. Für sie ist Corona weiterhin ein schwer einzuschätzendes Risiko.

Bei der Aufnahme neuer Mitglieder prüfen die privaten Krankenversicherer daher genau, wie schwer die Corona-Infektion des Antragsstellers war und welche gesundheitlichen Folgen sie hat. Manche Unternehmen gehen dabei strenger vor als andere.

Sechs Monate Wartezeit bei leichtem Verlauf

Ein junger Mann stellt einen Antrag auf eine private Kranken-Zusatzversicherung und gibt an, dass er zwei Monate zuvor eine Corona-Infektion mit leichtem Verlauf hatte. Die Versicherung, bei der er sich um eine Police bemüht, erklärt darauf hin, ein Vertrag könne nur nach einer Wartezeit von sechs Monaten angeboten werden. Ob solche Einschränkungen öfter vorkommen, lasse sich nicht sagen, erklärt der Branchenverband der PKV. Das sei die Entscheidung jedes einzelnen Unternehmens.

Ergo, Debeka, Allianz: Ausgeheilte Corona-Infektion kein Problem

Große Versicherer wir Ergo, Debeka und Allianz erklären, dass eine folgenlos ausgeheilte Corona-Infektion in der Regel kein Problem für einen Vertragsabschluss bedeute. Wenn aber jemand anhaltende Beschwerden nach einer Corona-Infektion hat, die auf ein Long-Covid-Syndrom hinweisen, müsse das natürlich angegeben werden, wie jede andere Vorerkrankung auch. Dann werde eine differenzierte Entscheidung getroffen, heißt es aus der Versicherungsbranche.

Risiko-Zuschläge oder Wartezeiten bei Long-Covid-Symptomen

Das kann heißen, dass Antragsteller, die an Long-Covid-Symptomen leiden, Risiko-Zuschläge zahlen oder eine gewisse Wartezeit hinter sich bringen müssen. Auch eine komplette Ablehnung sei möglich, wie bei allen anderen Vorerkrankungen auch, heißt es aus der PKV-Branche.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!