Der Autozulieferer Continental wird das Werk in Roding bei Cham bis zum Jahr 2024 schließen. Das wurde nach BR-Informationen bei einer Betriebsversammlung bekannt gegeben. Über 500 Beschäftigte verlieren ihren Job.
Die Continental AG schließt 2024 das Werk in Roding im Landkreis Cham mit rund 540 Arbeitsplätzen. Das erfuhr das Studio Regensburg des Bayerischen Rundfunks am Rande der nicht-öffentlichen und außerordentlichen Betriebsversammlung des Werks.
Bestätigung aus dem Betriebsrat und vom Bürgermeister
Sowohl eine Sprecherin des Betriebsrats als auch der bei der Betriebsversammlung anwesende Bürgermeister von Roding, Franz Reichold (CSU), bestätigten diese Informationen. Die Mitarbeiter des Werks reagierten auf diese Nachricht mit großem Unmut und der Drohung mit Streik. Nach der Betriebsversammlung haben sich etliche Mitarbeiter mit Transparenten und Bannern vor das Firmentor gestellt.
"Wir werden für unsere Arbeitsplätze kämpfen." Nachricht auf einem Streik-Plakat
Bereits im Vorfeld hatte die Betriebsratssprecherin Claudia Hecht dem BR erklärt, ein endgültiges Aus für das Werk würden die Arbeitnehmer nicht einfach hinnehmen.
Großer Unmut und Forderung nach Alternativen
Conti müsse Alternativen für den Standort, an dem bisher vor allem Pumpen für Diesel- und Benzinfahrzeuge hergestellt werden, prüfen. Man könne hier in Zukunft genauso Teile für Elektro- und Hybridautos herstellen, statt den Standort ganz zu schließen.
Schon im vergangenen Jahr: Stellenabbau bei Continental
Schon im vergangenen Jahr, 2018, war der Abbau von über 300 Arbeitsplätzen beschlossen worden - und zwar gegen erheblichen Protest. Betriebsrat und Gewerkschaft hatten einen Sozialplan ausgehandelt und dann alles dafür getan, dass zumindest die verbleibenden Arbeitsplätze gerettet werden, auch durch finanzielle Zugeständnisse der Mitarbeiter.
Runder Tisch geplant
Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatte vergangene Woche einen "Runden Tisch" mit Continental angekündigt. Der Reifenhersteller und Autozulieferer plant wegen der Umstrukturierungen in der Autoindustrie einen Umbau an seinen Standorten, von dem weltweit rund 15.000 Arbeitsplätze betroffen sein könnten.