Von "Wiedersehensfreude" spricht Roland Fleck, einer der beiden Geschäftsführer der NürnbergMesse. Die Aussteller, die Kunden, alle haben sich nach dem direkten Kontakt gesehnt. Es gab zwar Online-Veranstaltungen, doch die konnten das persönliche Treffen in der Messehalle nicht ersetzen. Seit Frühjahr 2022 sind wieder Präsenz-Messen möglich. Die NürnbergMesse nutzte das für ein Comeback – und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 250 Millionen Euro. Vor Corona waren es mehr als 300 Millionen Euro. Die NürnbergMesse Group zählt nach eigenen Angaben zu den 15 größten Messegesellschaften der Welt.
Wieder viele Besucher und Aussteller aus dem Ausland
Im Vergleich zum Pandemie-Jahrgang 2020 sei der Umsatz um 130 Prozent gestiegen. "Von 110 Millionen auf 250 Millionen Euro", rechnet Fleck vor. "Das Messegeschäft hat wieder Fahrt aufgenommen." Und das zeigen nach Flecks Worten die Zahlen. Zu den weltweit 135 Veranstaltungen der NürnbergMesse kamen fast eine Million Besucher und fast 24.000 Aussteller. 44 Prozent der Aussteller und 22 Prozent des Publikums sind aus dem Ausland nach Nürnberg gereist. Damit hat die Messe nach eigenen Angaben fast schon wieder das Niveau des Rekordjahres 2018 erreicht. Die Zahl der Beschäftigten hat sich in der NürnbergMesse Group im Vergleich zum Vorjahr mit 1.086 leicht erhöht.
Ziel: In drei Jahren auf Vor-Corona-Niveau
"Trotz der Stapelkrise aus Pandemie, Krieg und hohen Energiepreisen entwickeln sich unsere Messen weiter sehr positiv, was eindeutig zeigt: Das Geschäftsmodell Messe ist intakt“, sagt Flecks Co-Geschäftsführer Peter Ottmann. Die Nachfrage nach Präsenzveranstaltungen steige weiter. "Das zeigen die Buchungen der letzten Monate", so Ottmann. Spätestens in den Jahren 2025 bis 2026 will die NürnbergMesse das Vor-Corona-Niveau wieder erreichen. Für das Jahr 2023 erwartet die NürnbergMesse einen Umsatz von 230 Millionen Euro. In ungeraden Jahren ist der Umsatz immer geringer, weil große Veranstaltungen nur alle zwei Jahre stattfinden.
Riesen-Solaranlage auf dem Messedach
Die Messe will auch wieder investieren. In diesem Frühjahr soll mit dem Bau eines Solar-Kraftwerks auf den Dächern der Messehallen begonnen werden. Es soll rund 40 Millionen Euro kosten und eine der größten Solaranlagen in Bayern werden, sagt Fleck. Die Messe plant, künftig bis zu 85 Prozent ihres Energieverbrauchs aus regenerativen Quellen decken zu können.
Wasserstoff soll Energie speichern
Deshalb soll ein großer Batteriespeicher für den Sonnenstrom vom Messedach gebaut werden. Er besteht aus ausrangierten Akkus von Elektroautos. In einem zweiten Bauabschnitt ist in den kommenden Jahren außerdem eine Wasserstoffspeicher-Anlage geplant. Mit ihr soll es möglich sein, den Solarstrom aus dem Sommer für die Messen im Winter nutzen zu können, erläutert Fleck.
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