Die Gewerkschaft Verdi hatte für Montag wieder zu mehreren Warnstreiks in Schwaben aufgerufen - betroffen waren dieses Mal Krankenhäuser, Pflegeheime, Kitas und der Nahverkehr.
Demo in Kempten: "Bezahlt endlich ordentlich"
"Personal so kaputt wie die Hüfte der Oma", "Stoppt Streiks, bezahlt endlich ordentlich" oder "Dein Baby schreit und keiner hat Zeit": Das war auf den Transparenten der Streikenden am Vormittag in Kempten zu lesen. Gut 2.500 Beschäftigte aus den Allgäuer Kliniken, Kindergärten sowie den Kommunalverwaltungen und der papierverarbeitenden Industrie sowie der Autobahn GmbH waren am Montagvormittag dem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und nach Kempten gekommen.
Lautstark mit Trillerpfeifen ließen die Streikenden ihre Forderungen hören: 10,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für ihre Arbeit sowie Inflationsausgleichszahlungen, außerdem kürzere Laufzeiten der Tarifverträge und soziale Leistungen.
Streik legt ÖPNV in Augsburg lahm
In Augsburg war der öffentliche Nahverkehr zu Wochenbeginn weitgehend zum Stillstand gekommen. Nur einige wenige Straßenbahnen und Busse fuhren am Montagmorgen, wie ein Sprecher der Stadtwerke Augsburg mitteilte. Die Menschen wurden gebeten, vorsorglich auf andere Verkehrsmöglichkeiten umzusteigen.
Klinik-Notdienste gewährleisten Notversorgung
Vom Verdi-Streik betroffen waren unter anderem auch alle städtischen Seniorenheime und auch folgende Krankenhäuser: das Bezirkskrankenhaus und das Universitätsklinikum in Augsburg, die Kreiskliniken Günzburg-Krumbach am Standort Günzburg, das Bezirkskrankenhaus Günzburg, das Stiftungskrankenhaus in Nördlingen und die Donau-Ries Klinik in Donauwörth. Die Notaufnahmen seien nicht von dem Arbeitskampf betroffen gewesen, teilte ein Sprecher der Kliniken im Landkreis Donau-Ries mit. Dennoch kam es im Klinikbetrieb zu Einschränkungen. Im Stiftungskrankenhaus Nördlingen fanden nur Notfalloperationen statt.
Städtische Kitas werden bestreikt
Am Montag und Dienstag waren auch in städtischen Kitas Warnstreiks angekündigt. Der Stadt Augsburg zufolge ist das Ausmaß bisher nicht absehbar. Eltern werden gebeten, sich in ihrer jeweiligen Einrichtung zu informieren und gegebenenfalls eine alternative Betreuung zu organisieren.
Warnstreiks in unterschiedlichen Regierungsbezirken
Am Dienstag folgen laut Verdi dann Warnstreiks in München, der Oberpfalz, Ingolstadt, Niederbayern, Oberfranken Ost und Schweinfurt. Am Mittwoch liegt der Schwerpunkt auf Mittelfranken, Würzburg/Aschaffenburg, Oberfranken-West, Niederbayern und Oberfranken-Ost. Am Donnerstag folgt noch der Bezirk Rosenheim.
Was die Gewerkschaft fordert
Die Gewerkschaft fordert im Tarifkonflikt 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr Lohn für alle Beschäftigen außer den Azubis. Für Auszubildende verlangt Verdi eine Gehaltsteigerung von 200 Euro im Monat.
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