Wenn Detlef Scheele heute vor die Mikrofone in Nürnberg tritt, dann wird er womöglich den besten Jahresstart seit 1991 verkünden. Der Arbeitsmarkt hat sich allen Anzeichen nach auch im Dezember positiv entwickelt.
Weniger als 2,5 Millionen Menschen arbeitslos
Zwar schätzen Experten, dass die Zahl der Arbeitslosen um knapp 50.000 gestiegen sein dürfte. Das aber ist, witterungsbedingt, um diese Jahreszeit normal - und so wird der Chef der Bundesagentur für Arbeit wohl verkünden, dass noch immer weniger als 2,5 Millionen Menschen in Deutschland arbeitslos sind (Im November waren es rund 2.368.000 Menschen). Die Arbeitslosenquote - zuletzt bei 5,3 Prozent, wird allenfalls um ein paar Zehntel Prozentpunkte steigen.
Herausforderungen der Zukunft
Trotz positiver Bilanz wird Scheele sich aber auch kritischen Fragen stellen müssen: Wie lange zum Beispiel kann die Bundesagentur weiter Rücklagen aufbauen und wann kann angesichts der guten Entwicklung des Arbeitsmarkts der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung gesenkt werden, den Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu gleichen Teilen bezahlen? Und wie kann es gelingen, aus Langzeitarbeitslosen oder Geflüchteten die Arbeitskräfte zu machen, nach denen die Wirtschaft immer dringender ruft. Mehr als eine Million Stellen seien derzeit unbesetzt hatte zuletzt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag geklagt und ein Zuwanderungsgesetz für Fachkräfte gefordert.