Verschiedene Brillengestelle
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Nicht nur modisch, sondern auch ökologisch gehen die Brillenhersteller neue Wege. Die Messe 'opti' zeigt einen Überblick.

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Brillenindustrie: Trend zu mehr Nachhaltigkeit bei Sehhilfen

Auf der Fachmesse opti in München trifft sich die Brillen- und Optikerbranche. Wie in jedem Jahr geht es vor allem um die neueste Mode. Zunehmend wichtig wird aber die Frage, ob Brillen und Gläser nachhaltig produziert und bearbeitet werden.

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Transparente Brillen liegen im Trend. Nicht die farblosen Gestelle, sondern eher solche in leichten Pastelltönen, die zu jedem Teint und jeder Haarfarbe passen. Ob eckig, rund, matt oder glänzend, zu jedem Anlass gibt es passende Modelle.

Auch Metallrahmen sind nach Angaben der Messe opti in diesem Jahr beliebt. Silberfarben für ein eher dezentes Auftreten. Gold- und kupferfarbene Rahmen würden dagegen mehr Aufmerksamkeit erregen und einen stärkeren Fokus auf das Gesicht legen. Für kühlere Farbtypen seien aber silberne Rahmen vorzuziehen.

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Brillen aus Bio-Kunstoffen

Dass es bei der Messe opti nicht mehr nur hauptsächlich um Brillenmoden geht, zeigt in diesem Jahr der Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Hier tut sich im Moment sehr viel in der Branche. Denn immer mehr Kunden hinterfragen, wie, wo und aus welchem Material ihre Brillen hergestellt wurden. Immer mehr nachhaltig produzierte Brillen kommen auf den Markt. Einige Modelle bestehen aus sogenannten Bio-Kunststoffen und können kompostiert werden. Stärke, Cellulose, Zucker und Öl aus Sojabohnen oder Leinsamen werden bei der Herstellung verwendet. Erdölbasierte Bestandteile können so komplett ersetzt werden.

Nachhaltigkeit: Keine Einbußen an Qualität und Design

Nach Angaben der Messe opti müssen Konsumenten bei nachhaltigen Brillen keine Einbußen an Qualität und gutem Design befürchten. Verschiedenste Unternehmen aus Deutschland und Europa würden hier immer wieder neue Maßstäbe setzen. Mit CO2-neutralen Produktionsstätten und Müllvermeidung - dank recycelbarer Brillen und Verpackungen.

Kritisch wird von den Herstellern auch das Thema Rohstoffbeschaffung gesehen. Wobei das Material für Brillen zum Teil immer noch sehr weite Wege zurücklegt. So bezieht etwa ein spanisches Brillenlabel den seltenen Rohstoff “Titan” für seine Brillen aus Japan. Und wirbt damit, dass diese Brillen vollständig recycelbar seien. Andere Hersteller zeigen dagegen deutlich mehr ökologisches Bewusstsein, indem sie auch ihre Rohstoffe regional beziehen.

Trend: Regionale Produktion statt langer Lieferketten

So hat sich etwa ein deutsches Unternehmen auf den Naturwerkstoff Büffelhorn spezialisiert. In einem aufwändigen Verfahren aus 200 Arbeitsschritten stellt die Firma sogenannte “Hornbrillen” her. Das hochwertige und edel verarbeitete Material sei ein Nebenprodukt der Nutztierhaltung und deshalb besonders nachhaltig. Kein Tier verliere sein Leben nur wegen der Hörner.

Das Familienunternehmen aus der Eifel wird von der Messe opti als Beispiel für eine besonders nachhaltige Brillenproduktion hervorgehoben. Denn lange Lieferketten sind für die Brillenindustrie noch immer ein großes Problem. Sie führen nicht selten einmal um den Globus. Vom Rohstoff aus Afrika über Zwischenprodukte in China bis zur Veredelung in Japan oder den USA haben Brillen bis zum Endkunden in Deutschland oft sehr weite Wege hinter sich. Regionale Produktion gewinnt deshalb an Bedeutung.

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