Nicht mehr nur Appelle, sondern konkrete Zielvorgaben: So will der bayerische Ministerpräsident mehr Homeoffice durchsetzen. Für heute hat Markus Söder deshalb Vertreter von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften zu einem Treffen eingeladen.
Grüne hatten Homeoffice-Gipfel zuerst gefordert
Zuerst gefordert hatte einen solchen Gipfel der Fraktionschef der Grünen, Ludwig Hartmann, bei der Sondersitzung des Landtages am vergangenen Freitag. Wir erleben gerade eine Schieflage bei den Corona-Maßnahmen, sagt Hartmann: Bildungseinrichtungen sind geschlossen, private Kontakte sind bereits auf ein Minimum reduziert. Deshalb sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, die zahlreichen Arbeitsplatzkontakte deutlich zu reduzieren.
"In Zeiten von Corona muss Homeoffice eigentlich der Standard sein, der Weg ins Büro die Ausnahme." Ludwig Hartmann, Fraktionschef der Grünen
Anders als die SPD, die seit Monaten ein Recht auf Homeoffice fordert, wollen die Grünen nur zeitlich befristete Maßnahmen während der Corona-Pandemie.
Wirtschaftsvertreter auch für mehr Homeoffice
Auch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ruft die Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie dazu auf, künftig mehr Homeoffice für ihre Beschäftigten anzubieten. Ein Recht auf Homeoffice lehnen sie jedoch ab: nur der Arbeitgeber dürfe bestimmen, wann und wo gearbeitet wird, heißt es in einer Pressemitteilung. Außerdem müsse klar sein, wo Homeoffice an seine Grenzen stößt, z.B. im Handwerk oder bei der industriellen Produktion.
Am Nachmittag wollen Ministerpräsident Markus Söder, Arbeitsministerin Carolina Trautner und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Ergebnisse des Gipfels bekannt geben.
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