Ganz genau werden die Investoren wohl hinhören, wenn heute Abend der US-Notenbankpräsident Jerome Powell das Wort ergreifen wird beim Treffen der Chefs der internationalen Notenbanken in Jackson Hole. Von seiner Rede erhoffen sich die Anleger Hinweise auf Zeitpunkt und Ausmaß der nächsten Leitzinserhöhungen in den USA. An den Märkten wird über eine Zinsanhebung bereits im September spekuliert. Die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbank-Sitzung hatte gezeigt, dass viele Ratsmitglieder eine baldige Zinserhöhung für notwendig erachten.
US-Notenbanker Kaplan pocht auf Unabhängigkeit der Zentralbank
Der Chef der Notenbank von Dallas, Robert Kaplan, hat sich gestern zu Wort gemeldet und betont, dass die jüngsten Kommentare von US-Präsident Trump die Entscheidungen der Notenbanker nicht beeinflussten. Trump hatte zu Wochenbeginn offen den Kurs der Fed kritisiert und sich gegen weitere Zinserhöhungen gewandt. Kaplan rechnet ungeachtet der jüngsten Kritik des US-Präsidenten mit drei bis vier weiteren Zinsanhebungen in den nächsten neun bis zwölf Monaten.
Zurückhaltung an den Börsen
An den Börsen bleibt man vorsichtig. Im US-Handelsstreit mit China hat es noch keinen Durchbruch gegeben. Der Dow Jones war gestern um 0,3 Prozent gesunken, der Shanghai Composite verliert zur Stunde 0,4 Prozent, der Nikkei-Index in Tokio verbucht ein Plus von 0,7 Prozent. Der Euro steht bei 1,1556 Dollar.