Deutschland ist und bleibt der Heimatstandort des Münchner Autobauers BMW. Bayern sei das Herz des Konzerns, sagte BMW-Chef Oliver Zipse bei der Vorstellung der Bilanz in München. Dieses klare Bekenntnis machte er, obwohl der Autobauer vor allem in China Autos ausliefert.
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Das Jahr 2022 war sehr erfolgreich für BMW und auch in diesem Jahr rechnet der Konzern damit, den Absatz leicht steigern zu können, vor allem aufgrund weiterer Zuwächse in China und in den USA. In Europa gilt das nicht, dort wird die Nachfrage wohl leicht zurückgehen.
Auch Gegenwind für neues Werk
Im Freistaat hat der Autobauer Großes vor, im Landkreis Straubing Bogen plant BMW ein großes Werk für Hochvoltbatterien für seine Elektroautos. Doch das Vorhaben findet nicht nur Zustimmung. Umweltschützer und Anwohner wehren sich gegen den Flächenverbrauch, so der Vorwurf.
Der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Irlbach, Armin Sauer, empfindet die 100 Hektar, die verbaut werden, als "ein zweischneidiges Schwert". Er sehe aber schon, dass eine Fläche dieser Größe für eine solche Industrieansiedlung zur Verfügung gestellt werden müsste. Von Straßkirchen aus könnten diese "neusten Technologien" an die BMW-Werke in Dingolfing, Regensburg und München geliefert werden, sagt Sauer.
Das Grundstück ist bereits gekauft, nun beginnt das Genehmigungsverfahren. Bei der Präsentation der Jahreszahlen hat BMW-Chef Zipse den Plan verteidigt. Es sei für Bayern eine wichtige Zukunftsinvestition und gerade in die Elektromobilität müsse man investieren, um im weltweiten Wettbewerb nicht abgehängt zu werden.
Vorstand spricht sich für E-Fuels aus
Allerdings vermeidet es BMW im Gegensatz zu anderen Herstellern, ein konkretes Datum für ein Aus der Produktion von Verbrennermotoren zu benennen. In vielen Teilen der Welt würden Benzin- und Dieselmotoren auch in den nächsten Jahren noch eine Rolle spielen. Und deshalb ist Oliver Zipse auch für die Produktion synthetischer Kraftstoffe, den sogenannten E-Fuels.
Man brauche diese allein schon wegen dem Bestand. Der Konzernchef verweist darauf, dass allein in Europa 260 Millionen Fahrzeuge auf den Straßen fahren und die seien ja nicht einfach übermorgen weg. Dafür brauche man E-Fuels, so Zipse.
BMW setzt weiter auf China
Der unerwartet kräftige Gewinnsprung im Vorjahr bei BMW hatte vor allem auch damit zu tun, dass das chinesische Joint Venture BBA voll mit in die Bilanz aufgenommen wurde. Wie groß der Anteil des Rekordergebnisses aus China kommt, darüber schweigt sich BMW aus. Allerdings sind die Werke in Shenyang mittlerweile größer als das US-Werk Spartanburg, beziehungsweise das Werk in Dingolfing.
Und die Münchner setzen weiter auf China, trotz der politischen Entwicklung. Auf die Frage, ob die Risiken nicht mittlerweile zu hoch seien, antwortete Konzernchef Oliver Zipse. "Man sollte hier nicht zu viel spekulieren und darauf schauen, wo entwickeln sich Märkte und wir folgen den Märkten und das sollte hier im Fokus stehen."
Der BMW-Chef verweist zudem darauf, dass es in ganz Asien Chancen gibt und nicht nur in China, sondern auch in Japan, Korea und Malaysia. Der Plan der Münchner ist es, die in Asien aufstrebende Mittelschicht mit modernen Fahrzeugen zu versorgen. Das könne zum Klimaschutz beitragen, so Zipse.
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