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Aluminium

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Bayerische Wirtschaft zittert weiter vor Strafzöllen

Beim Thema Strafzölle konnte Angela Merkel während ihres USA-Besuches keine Ergebnisse erzielen. Nach dem Treffen sagte sie, dass die Entscheidungen beim Präsidenten liegen. Damit wächst die Furcht vor hohen Einfuhrzöllen ab dem 1. Mai. Von K. Böhne

Hohe Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium bereiten der bayerischen Wirtschaft große Sorgen. Beide Bereiche betreffen zwar gerade einmal je 0,1 Prozent der Exporte in die USA, doch nun befürchtet man eine Kettenreaktion. Denn gibt es in einer Branche erst einmal Strafzölle, könnten weitere folgen.

"Die befürchtete Kettenreaktion tritt dann ein, wenn das Thema Automobil oder das Thema Maschinenbau betroffen wird. Das sind die beiden bayerischen Leitindustrien." Bertram Brossardt, Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft.

USA größter Exportpartner Bayerns

Die USA sind der größte Exportpartner der bayerischen Unternehmen. Im vergangenen Jahr gingen Waren im Wert von 21,5 Milliarden Euro in die USA, das ist ein Plus von 4,7 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Diese positive Entwicklung könnte nun einen erheblichen Dämpfer erhalten.

"Wenn dieser Export gut klappt geht es Bayern gut. Haben wir dort Probleme, hat Bayern Probleme." Bertram Brossardt, Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft.

Außenhandel sieht noch kleine Chance

Auch wenn alle Zeichen auf hohe Einfuhrzölle hindeuten, sieht der deutsche Außenhandel noch eine kleine Chance, dass Donald Trump auf Strafzölle verzichtet. Die Tür für eine Lösung in dem Streit bleibe einen Spalt weit offen, sagte der Präsident des Groß- und Außenhandelsverbandes BGA, Holger Bingmann.

Auch andere Branchen könnten betroffen sein

Trumps Abschottungspolitik betrifft nicht nur Unternehmen, die Stahl in die USA exportieren, sondern auch die, die dort vor Ort Werke haben und Stahl und Aluminium aus dem Ausland beziehen. Diese müssen dann voraussichtlich mehr dafür ausgeben. BMW zum Beispiel betreibt sein weltweit größtes Werk im amerikanischen Spartanburg. So könnte die Zollpolitik von Donald Trump dazu führen, dass die Fahrzeuge des bayerischen Autobauers teurer werden.

Studie: Bayerische Unternehmen gut für US-Wirtschaft

In dem Zusammenhang weist die Wirtschaft immer wieder darauf hin, dass bayerischen Unternehmen gut für die USA sind. Sie beschäftigen in den USA 186 000 Menschen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von TwinEconomics im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Die Firmen tragen dabei rund 120 Milliarden Euro zum Produktionswert der US-Wirtschaft bei.