In den meisten EU-Ländern ist sie schon Standard, die Bargeld-Obergrenze. Das bedeutet, dass nur bis zu einem bestimmten Betrag in bar gezahlt werden kann. Was darüber hinaus geht, müssen Kunden digital bezahlen. In Italien und Frankreich liegt die Grenze beispielsweise bei 1.000 Euro, in Griechenland sogar bei 500 Euro.
EU will Korruption eindämmen
Die EU-Kommission fordert im Kampf gegen Geldwäsche eine länderübergreifende Obergrenze für Bargeld-Geschäfte von 10.000 Euro, die auch bei uns gelten würde. Zudem schlägt die EU eine Behörde zur internationalen Bekämpfung vor, um die sich auch Deutschland bewirbt.
Widerstand aus Bayern
Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker hat sich nun ausdrücklich gegen eine solche Obergrenze ausgesprochen. Bargeld sei geprägte Freiheit – es sei schnell, direkt und greifbar, schützte die Privatsphäre und sei unabhängig von technischer Infrastruktur, so Füracker. Die Bürgerinnen und Bürger müssten selbst entscheiden dürfen, wie sie bezahlen möchten.
Aufruf an Finanzminister Christian Lindner
Mit Fürackers Forderung verbunden ist ein Appell an Bundesfinanzminister Christian Lindner, sich den EU-Bestrebungen entgegenzustellen. Mit der momentan geplanten Bargeldobergrenze sei es nicht getan, sie könne langfristig zur Abschaffung des Bargelds führen, so Füracker. Das Bundesfinanzministerium hat dazu bislang nicht Stellung bezogen.
Abschaffung des Bargelds nicht zu befürchten
Eine reale Abschaffung des Bargelds in Deutschland ist momentan nicht zu erwarten. Was in Bezug auf die von der EU geplante Obergrenze geschieht, wird sich im Sommer zeigen, wenn der Beschluss spruchreif wird.
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