Der Dornröschen-Schlaf des Gaskraftwerks im Vohburger Ortsteil Irsching dürfte demnächst vorbei sein: Die Regierung von Oberbayern hat den Baubeginn des geplanten Blocks 6 genehmigt. Das Betreiberunternehmen, die Uniper Kraftwerke GmbH, hat den Bescheid schon länger und die Arbeiten bereits wieder aufgenommen.
Auch Block 4 und 5 gehen wieder in Betrieb
Die Blöcke 4 und 5 im Gaskraftwerk Irsching sind erst zehn Jahre alt und zählen weltweit zu den modernsten mit dem höchsten Wirkungsgrad. Doch in den vergangenen Jahren standen sie weitgehend still. Der Grund: Strom aus Kohle oder Atommeilern kann günstiger hergestellt werden. Auch Experten haben sich bereits gegen den Bau von neuen Gaskraftanlagen ausgesprochen.
Block 6 soll Notfall-Strom produzieren
Der neue Block 6, eine 300-Megawatt-Anlage, soll als Sicherheitspuffer dienen, wenn 2022 mit Isar II das letztes Atomkraftwerk in Bayern abgeschaltet wird. Block 6 in Irsching soll nur im Notfall Strom liefern. Die Pläne dafür gibt es bereits seit zwei Jahren. Im Mai hatte der Vohburger Stadtrat für das Projekt grünes Licht gegeben.
Anwohner fürchten neue Belastungen
In Irsching ist der Neubau umstritten. Anwohner fürchten höhere Belastungen, etwa durch Verkehr oder weitere Kraftwerksansiedelungen. Irschings Bürgermeister Martin Schmid (SPD) zeigt sich hingegen zufrieden. Er verweist auf gesicherte Arbeitsplätze am Standort und höhere Gewerbesteuereinnahmen.
Stromerzeugung aus Gas
Seit mehr als 50 Jahren wird in dem Raffinerie-Gebiet bei Vohburg aus Gas Strom gewonnen. Doch seit vielen Jahren rentiert sich das Geschäft nicht mehr. Die ältesten Blöcke sind seit langem stillgelegt.
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