Eigentlich schließt der Automobilzulieferer Magna erst zum Jahresende sein Werk in Bad Windsheim. Doch wegen Resturlaub und der Feiertage ist schon jetzt niemand mehr vor Ort, so Klaus-Dieter Winnerlein von der IG-Metall Westmittelfranken. Insgesamt sind 340 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von der Schließung betroffen. Als eigentlichen Grund für das Aus des Werkes nennt Winnerlein die Umstrukturierung des Unternehmens und die Transformation in der Automobilbranche.
Ein Jahr lang um Arbeitsplätze gekämpft
Im Sommer 2021 wurde von Magna die Schließung des Werks aus wirtschaftlichen Gründen angekündigt – zunächst für Ende des gleichen Jahres. Durch Verhandlungen mit der Gewerkschaft konnte dies auf Ende 2022 hinausgezögert werden, so die IG Metall Westmittelfranken. Jedoch verloren bereits Ende März einige Mitarbeitende ihre Stelle. Nun haben auch die letzten ihre Arbeit bei Magna niedergelegt. Lediglich ein Abbruchtrupp ist im Januar im Werk beschäftigt.
Beschäftigte kommen in Transfergesellschaft
Die Beschäftigten erhielten eine Abfindung, es gab einen Sozialplan und Mitglieder der Gewerkschaft erhielten Zusatzzahlungen, heißt es von Klaus-Dieter Winnerlein. Die Mitarbeitenden sind nicht direkt arbeitslos, sondern kommen für ein Jahr in einer Transfergesellschaft unter.
Der österreichisch-kanadische Automobilzulieferer Magna ist international tätig und hat weltweit verschiedene Standorte. In Bad Windsheim wurden Getriebeteile wie Gehäuse für die Autoindustrie gefertigt.
Der Umbruch in der Automobilindustrie zeigt bei vielen Unternehmen Wirkung. Einige Beispiele: Der Automobilzulieferer Schaeffler mit Sitz in Herzogenaurach will bis 2026 1.300 Stellen abbauen und begründete die Maßnahme mit der Transformation weg von Verbrenner-Antrieben hin zur E-Mobilität. Brose dagegen investiert am Standort in Bamberg und erweitert dort seine Kapazitäten, wie das Unternehmen aus Coburg im Oktober bekannt gab. Im selben Monat hat dagegen der Automobilzulieferer Borgers Insolvenz angemeldet. Als Ursachen dafür nannte das Unternehmen die schwer kalkulierbaren Energiepreise und hohe Materialkosten. Davon betroffen sind 750 Arbeitnehmer im Landkreis Günzburg.
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