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Rupert Stadler

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Audi-Chef Stadler beurlaubt - Vertriebschef übernimmt

Audi-Vertriebsvorstand Bram Schot leitet übergangsweise den Autokonzern. Das hat der Aufsichtsrat entschieden, nachdem der Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler gestern Früh wegen des Dieselkandals festgenommen wurde. Von Karsten Böhne

Der Niederländer Bram Schot ist gerade einmal ein dreiviertel Jahr bei Audi. Der 56-jährige studierte an der Universität Bradford in England Betriebswirtschaft. Er war Landeschef von DaimlerChrysler in den Niederlanden, dann in Italien. 2011 wechselte er zum VW-Konzern. Ab 2012 war er Vertriebschef der Volkswagen-Nutzfahrzeuge. Seit September 2017 ist der Manager bei Audi Vorstand für Vertrieb und Marketing.

Rupert Stadler wird Betrug vorgeworfen

Rupert Stadler wurde gestern Früh zu Hause festgenommen. Es geht um die Frage, ob und wann er wusste, dass Audi Fahrzeuge mit manipulierter Motorensoftware verkauft hat. Der Vorwurf lautet Betrug. Erst kürzlich musste Audi 60.000 Diesel wegen einer illegalen Abschalteinrichtung zurückrufen. Insgesamt sind mehr als 200.000 Audi-Fahrzeuge betroffen, diese Zahl ist bislang bekannt.

Untersuchungshaft wegen Verdunklungsgefahr

Vor einer Woche haben Staatsanwälte die Privatwohnung des Managers durchsucht. Dabei ergaben sich Anhaltspunkte, dass er auf andere Zeugen und Beschuldigte Einfluss nehmen oder Beweismittel beseitigen könnte. Wegen dieser Verdunklungsgefahr nun die Untersuchungshaft. Mit der Haft von Rupert Stadler erlebt der Dieselskandal einen neuen Höhepunkt. Erstmals sitzt der Vorstandschef eines Autokonzerns hinter Gittern.

Stadler sitzt in Augsburg im Gefängnis

Rupert Stadler wartet im Untersuchungsgefängnis in Augsburg auf seine erste Vernehmung. Die Münchner Staatsanwaltschaft will ihn noch diese Woche vernehmen, so eine Sprecherin. Stadler habe bereits mitgeteilt, dass er sich nach Beratungen mit seinem Verteidiger zur Sache äußern werde.