Bildrechte: picture-alliance/dpa
Audiobeitrag

Rupert Stadler

Bildbeitrag
> Wirtschaft >

Audi-Aufsichtsrat beurlaubt Stadler

Audi-Aufsichtsrat beurlaubt Stadler

Der Audi-Aufsichtsrat hat Vorstandschef Rupert Stadler beurlaubt. Als Interimsnachfolger wurde in einer außerordentlichen Audi-Aufsichtsratsitzung Vertriebschef Bram Schot bestellt, wie der Bayerische Rundfunk von Insidern erfuhr. Von Susanne Pfaller

Der Aufsichtsrat von Audi hat Vorstandschef Rupert Stadler beurlaubt. Als Interimsnachfolger übernimmt Vertriebschef Bram Schot. Das erfuhr der BR aus der Aufsichtsratsitzung des Ingolstädter Automobilkonzerns.

Stadler sitzt seit dem gestrigen Montag wegen Verdunklungsgefahr in Untersuchungshaftund kann seine Aufgaben vorerst nicht mehr erfüllen. Die Staatsanwaltschaft München wirft ihm im Zusammenhang mit dem Dieselskandal Betrug und geplante Beeinflussung von Zeugen oder Mitbeschuldigten vor.

Dauer der U-Haft noch offen

Direkt im Anschluss an die Aufsichtsratsitzung bei Audi soll der Aufsichtsrat des VW-Konzerns die Entscheidung besiegeln. Da Stadler als Audi-Vorstandschef auch dem VW-Konzernvorstand angehört, sind in dieser Personalie beide Aufsichtsräte gefragt. In der heutigen Telefonkonferenz wurden die Audi-Aufsichtsräte "umfassend über den Stand der Ermittlungen gegen Stadler informiert". Auch nach dieser neuen Faktenlage ist für das Gremium "weiterhin völlig offen", wie lange Stadler in Untersuchungshaft bleiben wird, so Insider.

Wie aus Unternehmenskreisen bekannt wurde, sprach das Gremium in seiner heutigen Sitzung nicht über langfristige Nachfolge für Stadler. Namen für seine dauerhafte Ablösung wurden bei der Telefonkonferenz nicht gehandelt. "Das Thema beschäftigt den Aufsichtsrat nun in den kommenden Wochen" hieß es weiter.

Stadler wartet in U-Haft auf Vernehmung

Audi-Chef Rupert Stadler wartet indes im Untersuchungsgefängnis in Augsburg auf seine erste Vernehmung. Die Münchner Staatsanwaltschaft beabsichtige, ihn noch diese Woche zu vernehmen, sagte eine Sprecherin. Stadler habe bereits mitgeteilt, dass er sich nach Beratungen mit seinem Verteidiger zur Sache äußern werde.