In vielen Apotheken sind derzeit unter anderem Fiebersäfte für Kinder nicht verfügbar. Das ärgert Eltern, aber auch Apotheken-Beschäftigte sind genervt von den Lieferproblemen, die ganz verschiedene Krankheitsbilder betreffen. Pharmafirmen argumentieren, der Preisdruck sei durch Rabatte, die sie Kassen geben müssen, so hoch, dass eine zuverlässige Produktion oft nicht mehr möglich sei.
Kassen: Auf alternative Präparate ausweichen
Der Verband der Betriebskrankenkassen wehrt sich jetzt gegen diesen Vorwurf. In einem Positionspapier erklären die BKKs, dass Lieferprobleme nicht automatisch bedeuten, dass die Versorgung der Patienten gefährdet ist. Oftmals lasse sich auf Alternativen ausweichen, wenn ein bestimmtes Präparat nicht verfügbar ist, argumentieren die Kassen.
Um festzustellen, wo es noch Vorräte gibt und wann einem Engpass gegengesteuert werden muss, fehlten aber oft Informationen, kritisieren die BKKs. Denn die Meldungen der Industrie ans Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte über Lieferengpässe sind freiwillig. Hier fordern die BKKs eine Meldepflicht.
Apotheken müssen Vorrat für eine Woche haben
Und sie sehen auch die Apotheken in der Verantwortung. Für die gilt eigentlich die Vorschrift, dass sie stets einen Medikamenten-Vorrat für eine Woche vorhalten müssen. Doch diese Vorschrift werde oft nicht eingehalten, kritisieren die BKKs. Deshalb könnten einzelne Engpässe nicht gut abgefedert werden.
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