Mann im Rollstuhl arbeitet.
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Rund ein Viertel der bayerischen Firmen, die Schwerbehinderte beschäftigen müssten, haben keine einzige entsprechende Stelle.

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Arbeitsmarkt: Behindertenbeauftragter fordert mehr Inklusion

In Bayern fehlen Arbeitskräfte. Doch für Menschen mit Behinderung ist es immer noch schwierig, einen Job zu finden. Bayerns Behindertenbeauftragter fordert deshalb, dass Unternehmen umdenken – und auch Schwerbehinderte anstellen.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft und Börse am .

Mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung: Das fordert der Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Holger Kiesel, der heute seinen Tätigkeitsbericht vorgestellt hat.

Firmen zahlen lieber Abgaben

Rund 29.000 Firmen in Bayern müssten abhängig von ihrer Größe mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze an Menschen mit Schwerbehinderung vergeben. Doch viele Unternehmen kommen dieser Verpflichtung nicht nach und zahlen stattdessen eine Ausgleichsabgabe.

Rund ein Viertel der Firmen, die Menschen mit Schwerbehinderung beschäftigen müssten, haben keine einzige entsprechende Stelle. Um daran etwas zu ändern, hat die Bundesregierung strengere Regeln bei den Ausgleichszahlungen beschlossen.

Chance gegen den Fachkräftemangel

Der Behindertenbeauftragte Holger Kiesel findet das richtig, aber er wünscht sich vor allem ein Umdenken in den Chefetagen. Es gehe darum, die Fähigkeiten und die Potentiale von Menschen mit Behinderung sichtbar zu machen und zu nutzen:

Ich glaube, da haben wir auch in der jetzigen Situation mit dem großen Fachkräftemangel und dem allgemeinen Personalmangel eine große Chance. Wolfgang Kiesel, Behindertenbeauftragter.

Bayern schneidet beim "Inklusions-Klima" schlecht ab

Nach Einschätzung der Aktion Mensch gibt es gerade in Bayern bei der Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung noch Luft nach oben. Der Verband errechnet regelmäßig ein sogenanntes "Inklusions-Klima". Bei dieser Kennzahl schnitten Bayern und Baden-Württemberg zuletzt schlechter ab als andere Teile Deutschlands.

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