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Arbeitswelt 4.0 und Kollege Roboter

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Arbeitnehmer brauchen mehr Flexibilität

Die Arbeitswelt 4.0 muss auch die Bedürfnisse der Arbeitnehmer berücksichtigen, Arbeitszeit flexibler werden, fordert der Münchner Soziologe Nick Kratzer. Die Digitalisierung werde aber auch ihre Schattenseiten haben, prognostiziert der Experte.

Über dieses Thema berichtet: Dossier Politik am .

Der soeben ausgehandelte Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie macht es vor: Die Metaller holten nicht nur mehr Geld heraus, sondern auch mehr Selbstbestimmung über ihre Arbeitszeit. Arbeitnehmer dürfen künftig phasenweise im Job kürzer treten, um Beruf und Familienleben besser vereinbaren zu können.

Jetzt sind die Arbeitnehmer dran

Der Soziologe Nick Kratzer ist überzeugt, dass es höchste Zeit ist, bei der Flexibilisierung der Arbeitswelt auch die Bedürfnisse der Beschäftigten stärker zu berücksichtigen. Bisher sei die private Flexibilität der Beschäftigten eher ein "Abfallprodukt" der betrieblichen Anforderungen gewesen, sagte Kratzer im Dossier Politik von Bayern2.

"Also wenn jemand zwei Wochen durchgearbeitet hat, hat niemand was dagegen, wenn er mal einen Tag fehlt und frei macht. Genau so wichtig wie die Flexibilität für die Unternehmen ist aber die Arbeitnehmerseite. Und da ist ein wichtiger Schritt angelegt." Nick Kratzer, Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung in München

Qualifizierte Jobs könnten wegschmelzen

Die Digitalisierung werde aber auch Jobs vernichten, welche genau, das ist dem Experten zufolge schwer zu sagen. Er glaubt, dass nicht nur einfache Tätigkeiten ersetzt werden könnten, sondern auch qualifizierte wie Zahntechniker oder Steuerberater.

"Was man eindeutig sieht, ist so ein Wegschmelzen. Was wir als gesellschaftliches Thema haben, also das Wegschmelzen der Mittelschicht, so etwas Ähnliches können wir auch in der Arbeitswelt beobachten, dass diese mittelqualifizierten Jobs, diese normalen Angestellten, die normalen Arbeiter, dass da ganze Bereiche auch wegschmelzen." Nick Kratzer, Soziologe