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"Anschleichen" chinesischer Investoren jederzeit möglich

Man nennt es Anschleichen, wenn Investoren heimlich Aktien kaufen, um einen Überraschungscoup zu landen. Im Fall von Daimler ist das dem chinesischen Autobauer Geely gelungen. Er hat sich unbemerkt ein Zehntel der Anteile besorgt. Von Felix Lincke

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Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Nicht alle sehen den Fall Geely bei Daimler locker wie Angela Merkel. Die Regierung sehe derzeit keinen Anlass zu handeln oder gar das Außenwirtschafts-Gesetz erneut zu verschärfen, um heimische Firmen vor ungebetenen Investoren zu schützen, heißt es in Berlin.

Feindliche Übernahme?

Hätte Geely einfach Aktien oder Aktienoptionen von Daimler gekauft, wäre das nicht unbemerkt geblieben. Aber Geely hat sich angeschlichen mit Hilfe von ausgetüftelten Derivate-Käufen, wie sie einige Banken Anlegern anbieten, die lieber unbemerkt bleiben wollen. Dahinter können sich Kriminelle verbergen oder Wettbewerber, die eine feindliche Übernahme vorbereiten. Das kann auch zwischen deutschen Unternehmen wie bei Schaeffler und Continental oder bei Porsche und VW vorkommen.

Direkter Konkurrent

Beim Geely-Konzern könnte es darum gehen, mit einem großen Aktienpaket als künftiger Aufsichtsrat an bisher geheime Informationen über Daimler heranzukommen.

In China ist Geely ein Konkurrent des strategischen Daimler-Partners Baidu. In Europa gehört Geely der Daimler-Konkurrent Volvo, der ebenfalls mehr Elektroautos bauen will.