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Das Betriebsgelände von Liebherr Aerospace

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Allgäu: Luftfahrt-Spezialist Liebherr liefert Teile nach China

Allgäu: Luftfahrt-Spezialist Liebherr liefert Teile nach China

Neben Bergen, Kühen und Käse hat das Allgäu auch Hightech-Arbeitsplätze zu bieten. So bauen bei Liebherr Aerospace in Lindenberg 2.700 Menschen Fahrwerke für alle großen Flugzeugbauer. Der neueste Kunde sitzt in China.

Von
Andrea Trübenbacher

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Der Jungfernflug einer chinesischen Passagiermaschine sorgte im Frühjahr weltweit für Aufsehen. Das Fahrwerk der Maschine wird in Lindenberg gebaut. Es wurde hier entwickelt und wird auch im Werk weiter getestet.

"Das fährt rein und raus, und das muss es während eines Flugzeuglebens über 30.000 Mal ohne Probleme machen, selbst in einem Sandsturm bei 60 Grad, selbst bei minus 50 Grad und Vereisung." Geschäftsführer Heiko Lütjens

Liebherr punktet mit besonders leichten Flugzeugteilen

Schnee- und Sandstürme gibt es in der großen Halle in Lindenberg natürlich nicht. Aber das Fahrwerk wird vereist oder mit Sand verschmutzt, um reale Bedingungen zu simulieren. Für seine Fahrwerke ist Liebherr weltweit bekannt. Sie werden im Airbus genauso eingebaut wie in Maschinen des amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing, bei der brasilianischen Embraer oder eben in die chinesische Comaq. Wettbewerbsfähig ist Liebherr hier unter anderem, weil die Teile leichter sind als die der Konkurrenz. Deshalb arbeitet man in Lindenberg auch an ganz neuen Herstellungsverfahren, etwa mit dem 3-D-Drucker:

"Herkömmlich haben wir das bisher aus einem Titanblock gefertigt. Dann ist das Bauteil ziemlich schwer. Das Teil, das wir 'gedruckt' haben, das ist um 30 Prozent leichter und das ist im Airbus A380 im Einsatz." Heiko Lütjens

Liebherr in Lindenberg - seit 1960

1960 entschied sich Firmengründer Hans Liebherr für den Standort Lindenberg, um hier zunächst Fahrwerke für die Bundeswehr zu reparieren. Später wurden dann eigene Fahrwerke entwickelt und gebaut. Lindenberg bot dabei einen entscheidenden Vorteil: Es gab genügend Arbeitskräfte. Die Hutindustrie, die bis dahin viele Menschen beschäftigt hatte, war in Schwierigkeiten, viele Fabriken gingen in Konkurs. Das notwendige Know-how brachten norddeutsche Facharbeiter mit.

Liebherr lockt Hochqualifizierte in die Provinz

Auch heute gelingt es, hochqualifizierte Leute ins Westallgäu zu locken.

"Welches Unternehmen erweitert schon seine Kapazitäten um 50 Prozent? Unsere Beschäftigten sind begeisterungsfähig, das Durchschnittsalter liegt bei 40 Jahren. Ich denke, da haben wir eine große Zukunft." Geschäftsführer Josef Gropper

Allerdings hat Lindenberg, die Kleinstadt am westlichen Rand des Allgäus, keinen Autobahnanschluss, keinen Flughafen und auch keinen Bahnhof. Ein Standortnachteil sei das aber nicht, sagt Gropper.