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VW-Abgas-Skandal Auch fast 100.000 Benziner betroffen

Die falschen C02-Angaben betreffen laut Verkehrsminister Dobrindt nicht nur Dieselwagen, sondern auch 98.000 Autos mit Benzin-Motor. Jetzt muss die KFZ-Steuer neu berechnet werden.

Von: Katja Strippel

Stand: 04.11.2015

Eine verrostete VW-Käfer-Radkappe  | Bild: picture-alliance/dpa

Erst die Manipulationen bei gesundheitsschädlichen Stickoxiden, dann beim Klimakiller CO2: Insgesamt hat es bei 800.000 Autos von VW Manipulationen gegeben. Sie können dazu führen, dass die Fahrzeuge wesentlich mehr Sprit verbrauchen als angegeben. Ein höherer CO2-Ausstoß hat auch Auswirkungen auf die KFZ-Steuer. Sie muss neu berechnet werden. Die Mehrkosten zahlt normalerweise der Fahrzeughalter - und zwar auch rückwirkend. Aber da sieht Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt den Volkswagen-Konzern in der Pflicht. Es könne nicht sein, dass die Kunden auf den Mehrkosten sitzen bleiben.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt

Außerdem hat Dobrindt VW aufgefordert, Beratungszentren für die Kunden einzurichten. Die Grünen hatten eine Aktuelle Stunde zum Abgasskandal beantragt. Der Verkehrsexperte der Grünen Oliver Krischer sprach von organisierten Staatsversagen und sieht den Verkehrsminister in der Pflicht.

Merkel und Gabriel sehen den Ruf der Industrie nicht beschädigt

Auch nach der neuesten Wendung im VW-Skandal bleibt die Kanzlerin dabei: Das gute Image der deutschen Industrie ist nicht in Gefahr. Das stellte Regierungssprecher Seibert klar. Aber die Kanzlerin mahnt Änderungen an. Nicht nur die Kanzlerin, auch Wirtschaftsminister Gabriel zeigte sich überzeugt, dass das Qualitätssiegel "Made in Germany" die jüngsten Entwicklungen überstehen wird. Anders sieht das die Fraktionschefin der Linken Sahra Wagenknecht - aus ihrer Sicht schädigt der Skandal das Grundvertrauen in die deutsche Wirtschaft.

Bundesregierung besteht auf Aufklärung des Abgasskandals

Die Bundesregierung verlangt von Volkswagen wegen der Ausweitung des Abgasskandals eine umfassende und gründliche Aufklärung. "Man muss erwarten, dass Aussagen, die Verbrauchern gemacht werden, auch eingehalten werden", sagte Regierungssprecher Seibert. Kanzlerin Merkel habe außerdem bereits Strukturänderungen angemahnt, damit solche Vorfälle künftig vermieden würden. Seibert betonte, dass die neuen Unregelmäßigkeiten von VW selbst bekanntgemacht worden seien.

Weitere Verkaufstopps in den USA

Nach neuen Vorwürfen der US-Behörde EPA hat Volkswagen den Verkauf der betroffenen Modelle in Nordamerika gestoppt. Es gehe um den Porsche Cayenne, die Audis Q5, Q7, A6, A7 und A8 sowie um den VW-Touareg, insofern sie die fraglichen Dieselmotoren mit sechs Zylindern und 3,0 Liter Hubraum haben, sagte ein Konzernsprecher. Der Verkaufsstopp sei freiwillig und vorübergehend. Die EPA wirft VW vor, bei den betroffenen Dieseln verbotene Software zu nutzen.


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Elfriede, Donnerstag, 05.November 2015, 13:51 Uhr

1. hahahaha

das nen ich mal hahahahahahahahahahahaha