Böller-Verkaufsverbot trifft die Branche hart
Keine Kracher oder Raketen für Silvester - Für den Pyrotechniker Florian Hesse aus Kumhausen bei Landshut geht es jetzt um die Existenz. Denn schon im Laufe des Jahres sind zahlreiche Aufträge geplatzt.
Keine Kracher oder Raketen für Silvester - Für den Pyrotechniker Florian Hesse aus Kumhausen bei Landshut geht es jetzt um die Existenz. Denn schon im Laufe des Jahres sind zahlreiche Aufträge geplatzt.
Silvester wird heuer still. Denn als Maßnahme gegen die Ausbreitung des Corona-Virus ist der Verkauf von Feuerwerk verboten. Die Hersteller stürzt das in eine schwere Krise. Im Zweifel drohe die Insolvenz des gesamten Wirtschaftszweigs heißt es.
Bereits ab Mittwoch soll es in Deutschland einen harten Lockdown geben. So der Entwurf von Kanzlerin Merkel für die heutigen Beratungen mit den 16 Ministerpräsidenten. Auch der Verkauf von Pyrotechnik vor Silvester soll wohl generell verboten werden.
In Wald im Ostallgäu ist die Stimmung explosiv: Ein Pyrotechniker will dort auf der grünen Wiese ein Lager für Feuerwerkskörper bauen. Gemeinde und Bürger laufen dagegen Sturm. Der Betreiber versteht die Aufregung nicht.
Wegen der Coronavirus-Pandemie werden die Stimmen lauter, die ein Verbot von Feuerwerken und Böllern an Silvester fordern. In einigen bayerischen Städten gibt es bereits ein solches Böllerverbot. Kritik kommt vom Verband der Pyrotechnik-Industrie.
Die Firma Allgäu Feuerwerke möchte in der Gemeinde Wald, im Ostallgäu, ein Pyrotechnik-Lager bauen. Die Gemeinde möchte den Bau verhindern, sie sorgt sich unter anderem um das Trinkwasser. Außerdem hat sie Bedenken wegen der Sicherheit.
Bei einer Demonstration mit rund 150 Teilnehmern ist es in Nürnberg zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Die Einsatzkräfte setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein – die Demonstranten kamen den Beamten zufolge aus der linken Szene.
Bei der Kontrolle eines Transporters nahe der tschechischen Grenze bei Waidhaus wurden 1.006 Kilogramm illegale Pyrotechnik sichergestellt. Zwei Männer wollten sie nach eigener Aussage ins französische Straßburg bringen.
In Leipzig kam es in der Nacht erneut zu heftigen Ausschreitungen: Im Stadtteil Connewitz lief eine Demonstration gegen Gentrifizierung und Verdrängung kurz nach dem Start aus dem Ruder. Demonstranten warfen Steine und Pyrotechnik auf Polizisten.
Das jährliche Silvester-Feuerwerk stößt offenbar weniger Feinstaub aus als bislang angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Verbands der pyrotechnischen Industrie (VPI), in die auch das Umweltbundesamt involviert war.