Eric Maxim Choupo-Moting, Dayot Upamecano und Serge Gnabry (von links) freuen sich schon wieder auf die Rückrunde mit dem FC Bayern.
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Eric Maxim Choupo-Moting, Dayot Upamecano und Serge Gnabry (von links) freuen sich schon wieder auf die Rückrunde mit dem FC Bayern.

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WM-Blues abgehakt: FC Bayern geht optimistisch in Restserie

Zum Ende der Hinrunde war der FC Bayern München nach der fast schon üblichen Ergebniskrise im Herbst richtig in Fahrt gekommen. Doch wie schlagen sich die Bayern nach der Weltmeisterschaft? Ein Vorausblick auf die restliche Bundesligasaison.

Über dieses Thema berichtete BR24Sport am .

Sie haben wieder richtig Lust auf Fußball. Daran lassen die Bayern-Profis im Trainingslager in Katar keinen Zweifel. Man könnte es aber auch aktive Frustbewältigung nennen, angesichts der Enttäuschung, die besonders die deutschen Nationalspieler bei der Weltmeisterschaft erleben mussten.

Vor dem Bundesligastart 2023 bleibt die Frage, ob die Bayern an die Erfolge vor der WM anknüpfen und wie sie die Misserfolge aus Katar verarbeitet haben. Klar ist: Der Rekordmeister hat auch im neuen Jahr große Ziele.

Bayern nach Ergebniskrise im Herbst zum Jahresende in Topform

"Ich hätte natürlich gerne noch weitergespielt, weil wir sehr gut drauf sind", hatte sich Trainer Julian Nagelsmann nach dem 2:0-Auswärtssieg auf Schalke zum Jahresabschluss fast schon enttäuscht gezeigt über die verfrühte Winterpause. Die Bayern sind wieder dort, wo sie sich am liebsten sehen: an der Tabellenspitze.

Nachdem die Saison mit Kantersiegen u.a. in Frankfurt zum Auftakt (6:1) und in Bochum (7:0) gestartet war und niemand den im Sommer abgewanderte Robert Lewandowski wirklich vermisste, stotterte der Offensivmotor der Münchner von da an auf einmal. Einem 1:1 gegen Gladbach trotz 33 (!) Torschüssen folgten ein 1:1 bei Union Berlin und eine Last-Minute-Punkteteilung gegen den VfB Stuttgart. Den vorläufigen Höhepunkt erreichte die herbstliche Ergebniskrise mit der 0:1 Niederlage beim FC Augsburg am 7. Spieltag.

Augsburg als Wendepunkt

Seit der Niederlage in der Fuggerstadt ist der FC Bayern aber ungeschlagen. Bis auf ein 2:2 am 9. Spieltag in Dortmund hat der Rekordmeister alles gewonnen. Die Siegesserie spülte die Münchner wieder an die Tabellenspitze der Bundesliga. Und dort haben sie vor Beginn der restlichen Saison bereits wieder vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten SC Freiburg.

Der einstige Konkurrent um die Meisterschaft, Borussia Dortmund, liegt mit neun Punkten Rückstand abgeschlagen auf Platz sechs. Es spricht derzeit also wenig gegen den Gewinn der 33. Meisterschaft. Bis dahin sind aber noch 19 Spiele zu spielen.

Viele Verletzte

Und die restliche Spielzeit müssen die Bayern ohne zwei Stammspieler bestreiten. Kapitän Manuel Neuer verletzte sich beim Skitourengehen so schwer, dass die Saison für ihn bereits beendet ist. Verteidiger Lucas Hernández zog sich bei der WM in Katar einen Kreuzbandriss zu. Zusätzlich kam Noussair Mazraoui von der WM mit einer Entzündung des Herzbeutels zurück und fällt vorerst aus. Flügelspieler Sadio Mané kuriert aktuell seine Knieverletzung aus. "Sadio, Noussair Mazraoui und Bouna Sarr werden uns nicht mehr allzu lange fehlen. Lucas Hernández und Manuel Neuer sind natürlich brutale Ausfälle für uns", kommentierte Nagelsmann zum Ende des Trainingslagers die Verletztenmisere.

Blind kommt als Hernández-Ersatz

Für Hernández hat Sportvorstand Hasan Salihamidzic zuerst Ersatz gefunden: Daley Blind trägt künftig das Trikot der Roten. Der 32-jährige Niederländer war zuletzt vereinslos, nachdem sein Vertrag bei Ajax Amsterdam aufgelöst worden war.

Bei der WM spielte er für die niederländische Nationalmannschaft jedoch über die volle Distanz. Blind, der zwischen 2014 und 2018 für Manchester United auflief, kann als Links- aber auch als Innenverteidiger eingesetzt werden. Damit schließt er positionsgetreu die Lücke, für die Hernández' Verletzung gesorgt hat.

Erfolgreiches Werben um Yann Sommer

Kurz vor der ersten Pflichtspielaufgabe des Jahres bei RB Leipzig stieß jetzt auch Yann Sommer zum Team. Der Schweizer Nationaltorhüter wechselt nach zähen Verhandlungen von Ligakonkurrent Borussia Mönchengladbach an die Säbener Straße und wird Manuel Neuer ersetzen.

Neuer kann nach einem Unterschenkelbruch, den er sich bei einer Skitour zuzog, in dieser Saison nicht mehr auflaufen. Der etatmäßigen Nummer zwei, Sven Ulreich, trauten die Verantwortlichen zwar zu, in die Bresche zu springen. Doch hinter Ulreich tat sich ein Loch auf. Mit Johannes Schenk und Tom Ritzy Hülsmann gibt es nur noch zwei Nachwuchskeeper im Verein - ohne jegliche Erfahrung auf Bundesliga- oder gar Champions-League-Ebene.

Nagelsmann optimistisch: Werden sehr guten zweiten Saisonteil spielen

Mit Sommer sind die winterlichen Transferaktivitäten abgeschlossen. Das Team ist komplett. Nagelsmann war freilich schon vor der Torhüterverpflichtung "sehr guter Dinge, dass wir einen sehr guten zweiten Saisonteil spielen". Auch die Enttäuschungen der Weltmeisterschaft haben seine Schützlinge abgehakt: "Ich hatte das Gefühl, dass sie gut drauf sind, sie trainieren sehr gut, sind fit aber auch spielfreudig." Generell ist der Übungsleiter "sehr zufrieden" mit dem Winter-Trainingslager.

Auch Routinier Thomas Müller glaubt an eine gute zweite Saisonhälfte. Schließlich hätten sich Trainer und Mannschaft nach über einem Jahr Zusammenarbeit mittlerweile besser kennengelernt. "Wir haben Anpassungen vorgenommen, die gut funktioniert haben und Sicherheit geben."

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