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Kamil Stoch bei der 66. Vierschanzentournee

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Stoch gewinnt Vierschanzentournee und stellt Hannawald-Coup ein

Nach Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck siegt Kamil Stoch auch in Bischofshofen. Der Pole ist in 66 Jahren Tournee-Geschichte erst der zweite Skispringer, dem der Grand Slam gelingt. Andreas Wellinger wird in der Gesamtwertung Zweiter.

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Kamil Stoch hat als zweiter Skispringer neben Sven Hannawald alle vier Springen der Vierschanzentournee gewonnen. Der Olympiasieger aus Polen siegte auch beim vierten und letzten Springen in Bischofshofen mit Sprüngen auf 132,5 und 137 Meter. Hinter Stoch, der mit seinem Sieg auch die Führung im Gesamtweltcup vom derzeit verletzten Richard Freitag übernommen hat, landeten der Norweger Anders Fannemel (130,0/139,0 Meter) und der Ruhpoldinger Andreas Wellinger (129,0/139,5 Meter) auf den weiteren Podestplätzen.

Glückwünsche von Hannawald

Als erster Gratulant nach seinen Teamkollegen sprintete Hannawald in den Auslauf und beglückwünschte seinen Nachfolger: "Willkommen im Club! Sensationell!"

Wellinger Zweiter in der Gesamtwertung

In der Tournee-Wertung legte der 30-Jährige Stoch fast 70 Punkte zwischen sich und seiner Konkurrenz. Gesamtzweiter bei dem Traditionsevent in Deutschland und Österreich wurde Wellinger, der sich mit seinem Podestrang im direkten Duell vor dem Japaner Junshiro Kobayashi hielt.

Gegen Stoch war bei dieser Tournee aber nichts auszurichten: Nachdem Rivale Freitag bei den ersten beiden Wettbewerben in Deutschland noch dicht dran war, schied der 26-jährige Sachse nach einem Sturz in Innsbruck verletzungsbedingt aus.

Eisenbichler & Co. mit guten Ergebnissen

Auch die weiteren DSV-Adler sorgten für ein versöhnliches Ende einer schwierigen Tournee: Markus Eisenbichler aus Siegsdorf egalisierte nach Rang zehn in Bischofshofen als Gesamtsiebter seine beste Tournee-Platzierung. Der Oberstdorfer Karl Geiger beendete die Wettkampfserie auf Gesamtrang elf, Stephan Leyhe (Willingen) kam auf Platz 13 in der Endabrechnung, Constantin Schmid (Oberaudorf), der in jedem Springen den zweiten Durchgang erreichte, auf Rang 18.

Österreicher mit historisch schlechtem Abschneiden

Weltmeister Stefan Kraft konnte mit seinem vierten Platz in Bischofshofen ein historisches Debakel der Österreicher nicht mehr verhindern. Erstmals seit 40 Jahren landete keiner der einst so dominierenden ÖSV-Adler unter den Top-Ten der Gesamtwertung. Bester war Michael Hayböck als 14.

Nächste Saisonhöhepunkte warten

Der Wettkampf in Bischofshofen war das letzte Springen vor der Olympia-Nominierung am 23. Januar. Bis dahin geht es allerdings noch zweimal zum Skifliegen: Am kommenden Wochenende in Bad Mitterndorf/Österreich, vom 19. bis 21. Januar dann beim zweiten Saisonhöhepunkt, der Flug-WM in Oberstdorf. Hier und bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang geht Stoch nun als klarer Favorit ins Rennen.