Serbien nicht ins Spiel kommen lassen und durch einen Sieg neben der gesicherten WM-Teilnahme in Australien und Neuseeland 2023 Rückenwind für die bevorstehende Europameisterschaft vom 6. bis zum 31. Juli in England mitzunehmen, so lautete die Vorgabe von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. Daraus wurde nichts: Zu unsicher präsentierte sich die DFB-Auswahl in Stara Pazova, vor allem die Viererkette in der Verteidigung hatte ihre Probleme. Die nutzte Serbien schonungslos aus zu einem verdienten 3:2-Sieg.
Fünf Wechsel: Bayern-Profis Rall, Dallmann und Schüller im Team
Voss-Tecklenburg hatte im Vergleich zum souveränen 3:0-Sieg gegen Portugal gleich fünfmal gewechselt. Die Wolfsburgerinnen Lattwein und Rauch hatten wie die Münchenerin Klara Brühl "absprachegemäß" die Heimreise angetreten. Dafür kehrten die Bayern-Profis Maximiliane Rall und Linda Dallmann wieder in den Kader zurück.
Die Kapitänin Alexandra Popp stand erstmals seit ihrer langen Verletzungspause wieder in der Startelf. An ihrem 22. Geburtstag gehörte auch die Abwehrspielerin Sophia Kleinferne von Eintracht Frankfurt zur Anfangsformation. Die Torjägerin Lea Schüller vom FC Bayern spielte ebenfalls von Beginn an. Das geplante Comeback der Torhüterin Almuth Schult vom VfL Wolfsburg war wegen einer Schulterzerrung der Olympiasiegerin geplatzt. Stattdessen stand Merle Frohms zwischen den Pfosten.
Popp klärt auf der Linie, Gwinn lässt Chancen liegen
Serbien begann forsch und mit Vorwärtsdrang. Die deutsche Viererkette hatte hinten mehr zu tun, als ihr lieb ist. Zwar probierte es Gwinn (12.) mit einer Direktabnahme aus 17 Metern in zentraler Position, doch der Ball flog über den Kasten.
Dann musste Popp musste auf der Linie klären, weil Tijana Filipović (21.) die deutsche Torfrau bereits geschlagen hatte. Den ersten deutschen Hochkaräter hatte Gwinn (27.) auf dem Fuß, aus sechs Metern Abstand zum Kasten trudelte die Kugel an den linken Pfosten und von dort aus ins Toraus.
Führung für Serbien und ein Pfostenkracher
Nach zwei vergebenen Chancen für die Gastgeberinnen verwandelte die freistehende Allegra Poljak (36.) zum Führungstreffer. Die Münchnerin Magull knallte einen Schuss (38.) aus 18 Metern an die Latte. Kurz vor der Halbzeitpause hatten die DFB-Frauen richtig Glück, dass nach Gwinns völlig missglückten Rückpass Allegra Poljak nur den Pfosten traf.
Halbzeitansprache und Wechsel bringen keine Veränderung
Die Bundestrainerin reagierte zu Beginn der zweiten Halbzeit mit zwei Wechseln. Sie brachte Dzsenifer Marozsán für Rall und Tabea Waßmuth ersetzte Jule Brand. Doch erneut überlief mit Jovana Damnjanović eine Serbin die deutsche Hintermannschaft und legte nach auf 2:0 (49.).
Münchner Wechsel und zwei Anschlusstreffer
Dallmann ersetzte ihre Münchner Teamkollegin Magull (54.). Kurz danach sorgte die Bayern-Torjägerin Schüller für den Anschlusstreffer zum 1.2 (60.). Ausgerechnet, als die DFB-Frauen wieder ran zu kommen schienen, traf Damnjanović wie aus dem Nichts zum 3:1 (69.). Der Anschlusstreffer in der Nachspielzeit durch Tabea Waßmuth kam zu spät (90.+2).
Serbien - Deutschland 3:2 (1:0)
Serbien: Kostic - Poljak (90.+5 Pentelic), Damnjanovic, Slovic, Frajtovic - Damnjanovic (76. Stupar), Stefanovic, Pavlovic (76. Milivojevic), Petrovic - Mijatovic (90.+5 Krstic), Filipovic. - Trainer: Grozdanovic
Deutschland: Frohms/Eintracht Frankfurt (27 Jahre/26 Länderspiele) - Gwinn/Bayern München (22/26), Kleinherne/Eintracht Frankfurt (22/16) (75. Anyomi/Eintracht Frankfurt (22/7), Feldkamp/TSG Hoffenheim (23/13), Rall/Bayern München (28/8) (46. Marozsan/Olympique Lyon (29/111) - Popp/VfL Wolfsburg (31/113), Oberdorf/VfL Wolfsburg (20/26), Magull/Bayern München (27/59) (54. Dallmann/Bayern München (27/44) - Huth/VfL Wolfsburg (31/65), Schüller/Bayern München (24/38), Brand/TSG Hoffenheim (19/15) (46. Waßmuth/VfL Wolfsburg (25/15). - Trainerin: Voss-Tecklenburg
Schiedsrichterin: Tess Olofsson (Schweden)
Tore: 1:0 Poljak (36.), 2:0 Damnjanovic (49.), 2:1 Schüller (60.), 3:1 Damnjanovic (69.), 3:2 Waßmuth (90.+2)
Zuschauer: 400 (in Stara Pazova)
Gelbe Karten: Damnjanovic, Filipovic - Kleinherne, Marozsan
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!