Der Skisprung-Weltcup hat die erste Sensation der Saison: Pius Paschke hat den Einzel-Auftakt der Männer in Lillehammer überraschend gewonnen. Der 34-Jährige vom WSV Kiefersfelden landete vor einem österreichischen Quartett. Mit 317,10 Punkten verwies er Daniel Tschofenig (309,20) und Maximilian Ortner (307,10) mit deutlichem Abstand auf die Ränge zwei und drei.
"Wahnsinn" - Paschke freut sich über sensationellen Auftakt
Nach dem ersten Durchgang hatte Paschke noch auf Rang sechs gelegen. Mit seinem zweiten Sprung bewies er, dass er an diesem Abend mit den schwierigen Bedingungen am besten klarkam. Bei 138,5 Metern landete er und überflügelte damit die Konkurrenz. "Pius Paschke, hervorragend, der letzte Sprung war wieder Raketen-verdächtig", urteilte Bundestrainer Stefan Horngacher nach dem Wettbewerb.
Paschke hatte nie unbedingt zu den Spitzen-Springern im DSV-Team gezählt. Schon im vergangenen Winter legte der damals 33-Jährige einen fantastischen Saisonstart hin. Nun könnte er ähnliche Leistungen zeigen: "Es hat bei mir lange gedauert. Das letzte Jahr war bei mir auch cool. Ich lerne immer bissl mehr dazu. Ich habe letztes Jahr gut angefangen, dass es jetzt heuer direkt beim ersten Wettkampf so aufgeht, ist natürlich Wahnsinn", sagte Paschke am ARD-Mikrofon.
Durchwachsener Wettkampf für Wellinger und Geiger
Die weiteren Deutschen erlebten einen durchwachsenen Auftakt. Topspringer Andreas Wellinger (Ruhpolding) kämpfte sich nach verpatztem ersten Durchgang mit 136,0 m im Finale noch von Platz 29 auf zwölf vor und wendete damit einen Fehlstart ab. Karl Geiger (Oberstdorf) hatte im zweiten Durchgang Pech mit dem am Ende gewaltigen Rückenwind und musste sich mit Rang 17 begnügen.
Philipp Raimund (Oberstdorf) wurde 22., Stephan Leyhe (Willingen) belegte Rang 28. Youngster Adrian Tittel kam bei seinem Weltcup-Debüt auf Platz 29 und sammelte seine ersten Punkte. Der 20-Jährige aus Aue darf dank seines dritten Platzes bei der Junioren-WM bei den "Großen" ran.
Eisenbichler beim Comeback in den Punkten
Bei seinem ersten Weltcupspringen seit März 2023 kam Markus Eisenbichler auf Platz 24, der Weg zu alter Stärke ist für den Ex-Weltmeister noch weit. Eisenbichler war nach schwachen Leistungen in der vergangenen Saison aus dem Weltcup-Team des DSV gestrichen worden. Nun möchte er erneut angreifen.
Mit sämtlichen sieben gestarteten Springern in den Punkterängen zeigte sich das deutsche Team zumindest in der Breite sehr gut aufgestellt. Zum Abschluss des ersten Weltcup-Wochenendes soll es im zweiten Einzel am Sonntag (16.15 Uhr) für Horngachers Männer hinter Paschke ein Stück weiter nach vorne gehen, zuvor sind die Frauen dran.
Im Video: Pius Paschke nach seinem Sensationssieg im Interview
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