Daniel Siebert und Uruguay-Kapitän Luis Suarez bei der WM in Katar
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Daniel Siebert und Uruguay-Kapitän Luis Suarez bei der WM in Katar

    Schiedsrichter Siebert pfeift in Katar kein weiteres WM-Spiel

    Mit Daniel Siebert reist auch der letzte aktive DFB-Vertreter aus Katar ab. Der Berliner Schiedsrichter wird für kein weiteres Spiel bei der WM eingeteilt. Bei der Partie Uruguay - Ghana hatte er einen strittigen Elfmeter nicht gegeben.

    Zweimal Felix Brych, nun Daniel Siebert: Das Vorrunden-Aus wird nicht nur für die Nationalmannschaft langsam zur traurigen Gewohnheit - auch die deutschen Schiedsrichter schaffen es nicht mehr in die K.o.-Runde der Fußball-WM.

    Der bisher letzte DFB-Unparteiische in der entscheidenden Turnierphase war Wolfgang Stark, der es 2010 in Südafrika bis ins Achtelfinale geschafft hatte. Dass es Siebert nicht so weit brachte, war keine Überraschung. Eine Elfmeter-Entscheidung bei seinem einzigen WM-Spiel, der Partie Uruguay gegen Ghana, hatte zu heftigen Diskussionen geführt.

    Strittige Elfmeterentscheidung und anschließende Tumulte

    Die Südamerikaner waren nach ihrem vorzeitigen Scheitern massiv auf den Referee losgegangen. Der Mannschaft von Kapitän Luis Suarez fehlte beim Gruppenfinale gegen Ghana (2:0) ein Tor zum Weiterkommen. Dafür machten die Uruguayer den Berliner verantwortlich, weil er ihnen einen Strafstoß in der Nachspielzeit verwehrt hatte. Ghanas Alidu Seidu hatte Edison Cavani kurz vor Abpfiff im Strafraum zu Fall gebracht. Doch Siebert pfiff nicht. Für viele eine falsche Entscheidung.

    Dass die Disziplinarkommission des Weltverbands FIFA mittlerweile Ermittlungen gegen den Verband des zweimaligen Weltmeisters wegen Verstößen gegen das Fair Play, beleidigendes Verhalten, Fehlverhalten von Spielern und Offiziellen sowie Diskriminierung aufgenommen hat, half Siebert auch nicht mehr weiter.

    Siebert: "Blicke optimistisch in die Zukunft"

    Obwohl es der 38-Jährige in Katar nur auf zwei Einsätze gebracht hat, zeigte er sich damit zufrieden. "Ich habe mein sportliches Ziel mit zwei Spielen bei dieser WM erreicht", sagte Siebert, der neben der Partie zwischen Uruguay und Ghana auch die Begegnung zwischen Australien gegen Tunesien (1:0) geleitet hatte, der Bild-Zeitung. Trotz der Kontroverse nach dem Uruguay-Spiel blickt Siebert "optimistisch in die Zukunft", da es positives Feedback von den Kollegen gegeben habe.

    Auch der deutsche Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich lobte Siebert. "Daniel Siebert war mit seinen jungen 38 Jahren schon dabei und hatte es gleich auch mit der ausgesprochen schwer zu leitenden Partie Uruguay gegen Ghana zu tun. Er hat in seinen beiden Einsätzen in Katar seine Stärken und Talente eingebracht und deutlich dargelegt", sagte Fröhlich: "In beiden Spielen hat er das deutsche Schiedsrichterwesen sehr würdig vertreten. Das gilt auch für sein Auftreten und seinen Umgang neben dem Spielfeld. Er kann stolz auf sich sein und sehr zuversichtlich in die Zukunft blicken."

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