Der Würzburger Frank Ronstadt (l) kämpft mit dem Nürnberger Tim Handwerker um den Ball.
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Würzburger Kickers – 1. FC Nürnberg

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Schiedsrichter-Fehlentscheidung? Wirbel bei Würzburger Kickers

Wurden die Würzburger Kickers im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg benachteiligt? Umstritten ist eine gelbe statt einer roten Karte gegen einen Nürnberger. Der DFB verteidigt den Videoschiedsrichter. Es sei überfällig, sich zu wehren, sagt Felix Magath.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Es ist die 19. Minute im Spiel der Würzburger Kickers gegen den 1. FC Nürnberg: Nürnbergs Innenverteidiger Lukas Mühl foulte als letzter Mann Kickers-Angreifer Ridge Munsy. Schiedsrichter Tobias Reichel zeigte dem Nürnberger aber nur die Gelbe Karte. Auch der Videoschiedsrichter griff nicht ein. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sieht darin kein Fehlverhalten.

DFB: "Gelbe Karte korrekterweise akzeptiert"

Laut DFB greift der Video-Assistent nur ein, wenn der Schiedsrichter auf dem Platz einen klaren Fehler pfeift. "Aus den genannten Gründen – beinahe gleiche Entfernung zum Ball – und der Laufrichtung des Balles zum Torwart hin ist dieser Beleg nach Analyse aller Perspektiven nicht zu erbringen. Die Gelbe Karte wurde vom Video-Assistenten daher korrekterweise akzeptiert", hieß es auf der DFB-Homepage. Zweifelsfrei ein Fehler war die gelbe Karte also nicht, trotzdem hätten einige Elite-Schiedsrichter "rot" für die bessere Wahl gehalten.

Kickers-Sponsor will DFB-Sponsoring kündigen

Aufgrund der vielen Schiedsrichter-Fehlentscheidungen gegen die Kickers in dieser Saison will die Würzburger Online-Druckerei Flyeralarm ihre Sponsoren-Verträge mit dem Deutschen Fußball-Bund kündigen. Das hatte Firmenchef Thorsten Fischer nach dem Spiel am Sonntag mitgeteilt. Fischer sprach von insgesamt elf spielentscheidenden Fehlentscheidungen der Schiedsrichter in dieser Saison. Die Vorwürfe reichen von vermeintlich falschen Elfmeterpfiffen über nicht gegebene Platzverweise bis hin zu fehlerhaften Eckball- oder Freistoßentscheidungen vor Gegentoren.

Felix Magath: "Kleine haben keine Lobby"

Es sei "überfällig", sich zu wehren, fand auch Flyeralarm-Fußballchef Felix Magath. Er habe "den Verantwortlichen bei den Kickers schon länger geraten, sich viel deutlicher zu den Fehlentscheidungen zu äußern, weil sie sonst nie gehört werden", sagte der heute 67-Jährige der Bild: "Die Kleinen haben keine Lobby. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison."

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