Beim FC Bayern hat man einen Starspieler eingekauft, der die Konkurrenz in der Mannschaft ankurbeln soll und auch die Vertragsverhandlungen mit einigen Spielern beeinflussen könnte. Die Klub-Bosse hoffen, dass die Verpflichtung eine Signalwirkung für den wechselwilligen Robert Lewandowski und den Rest der Mannschaft hat.
Wie war der erste Auftritt von Sadio Mané?
BR Sport-Reporter Taufig Khalil: Dieser Sadio Mané, das scheint ein ganz sympathischer Typ zu sein. Er kam mit einem leicht österreichisch angehauchten "Servus" auf die Bühne. Mehr Deutsch geht allerdings nicht. Dieses leicht österreichisch angehauchte kommt daher, weil er mal in Salzburg gespielt hat.
Der 30-Jährige gibt sich sehr bescheiden, ein sehr freundlicher Mensch. Das hat man auch gesehen, als er in München angekommen ist. Er hat Autogramme geschrieben, er hat vieles Selfies gemacht, er hat mit Fans gesprochen. Der Senegalese ist ein ganz bescheidener Typ, der sich wirklich freut, hier beim FC Bayern angekommen zu sein.
Und beim Verein hatte der Offensivspieler seinen ganz großen Auftritt. 18 Kameras waren da, im Publikum saß Trainer Julian Nagelsmann, der seinen Urlaub extra unterbrochen hat, um den Auftritt von Mané zu sehen. Und oben auf dem Podium, da war dann die versammelte FC Bayern Vorstands-Prominenz mit Vorstandschef Oliver Kahn, mit Präsident Herbert Hainer und Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Alle haben sich gegenseitig die ganze Zeit gratuliert, dass ihnen dieser Coup gelungen ist.
Warum hat sich Mané für den FC Bayern entschieden?
Taufig Khalil: Mané sagt, nach all den Jahren in Liverpool wollte er einfach etwas Neues machen. Es gab viele Angebote. Der FC Bayern ist für ihn immer schon ein ganz, ganz großer Klub gewesen. Als die Bayern sich um ihn bemüht hatten, sind sie ja dann auch extra zu ihm hingeflogen. Das hat Hasan Salihamidzic erzählt. Mané hat ihm die Tür aufgemacht mit einer Mango in der Hand, die er gerade geschält hat. Da gab es dann sofort ein nettes Gespräch.
Der Berater von Mané lebt in München. Da war der Dienstweg kurz, da saß man dann auch mal eben bei Salihamidzic auf der Terrasse zusammen. Also, das waren alles so einfache Dinge, das hat ihm getaugt, wie die Bayern sich bemüht hatten.
Julian Nagelsmann hat dem Senegalesen verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wo er ihn eben sieht, was er mit ihm vorhat. Und deswegen war es für ihn klar: Der FC Bayern ist ein Verein, mit dem kann man Titel gewinnen. Mit dem wird er Titel gewinnen, mit dem will er Titel gewinnen. Und deswegen geht er nach München.
Welche Hoffnungen haben die Bayern in diese Verpflichtung? Kann Robert Lewandowski jetzt gehen?
Taufig Khalil: Also eigentlich kann Robert Lewandowski jetzt erst recht nicht gehen, wenn man Oliver Kahn hört. Er erwartet Lewandowski, der ja immer noch Vertrag bis 2023 hat, beim ersten Training, wenn alle Stars da sind, am 12. Juli. Und er hofft, dass eben diese Verpflichtung von Mané auch eine Signalwirkung für den Rest der Mannschaft hat.
Man will dem Team zeigen: Es ist mehr Druck da, es ist mehr Konkurrenz da. Es ist einer da, der weiß, wie man Titel gewinnt. Da sollen sich die anderen angespornt fühlen. Das soll dem Team die Hoffnung geben: Wir investieren in weitere Titel.
Die Zukunft des FC Bayern ist es, in der Champions League auch im Halbfinale und Finale mitspielen zu können. Und dafür ist Mané der Richtige. Und das soll sich jetzt auch Lewandowski mehr oder weniger mal merken. Und dann soll der Weltfußballer auch zum ersten Training kommen und im Idealfall mit Mané spielen.
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