"Ich kenne von meinen 95 Länderspielen das unbeschreibliche Gefühl, die Nationalhymne zu hören", sagte Rummenigge in einem Zeitungsinterview: "Aber während bei der WM die argentinischen oder kroatischen Fans mit Stolz ihrer Mannschaft zujubeln, ist die Stimmung hierzulande auch dem Team gegenüber sehr gedämpft. Das gilt es wieder zu ändern."
"Die wichtigste Mannschaft des Landes ist nicht Bayern München, sondern die Nationalelf." Karl-Heinz Rummenigge
Der ehemalige FC-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wurde gemeinsam mit Rudi Völler, Matthias Sammer, Oliver Mintzlaff und dem aktuellen Bayern-Vorstandvorsitzenden Oliver Kahn als "Beraterkreis" des DFB vorgestellt. Das Gremium soll nach dem WM-Debakel dabei helfen, vor allem die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in eine sportlich erfolgreiche Zukunft zu führen.
ARD-Experte Hitzlsperger fordert umfassende Maßnahmen
Den genauen Aufgabenbereich des Expertengremiums, dass DFB-Präsident Bernd Neuendorf bei der Vorstellung "Beraterkreis" nannte, scheint noch nicht genau umrissen. Beobachter wie ARD-Experte Thomas Hitzlsperger erwarten tiefgreifende Ergebnisse und Einschnitte und nicht nur oberflächliche Maßnahmen. "Wenn die fünf am Ende Fredi Bobic empfehlen und er kriegt den Job - da würde ich lachen", sagte Hitzlsperger mit Blick auf die vakante Position eines DFB-Sportdirektors: "Es muss schon mehr rauskommen."
Rummenigge: Qualität statt Quantität
Rummenigge erwartet zunächst, dass in Sachen Fußball in Deutschland wieder "an einem Strang gezogen wird. Wir brauchen niemanden, der sich als Retter aufspielt, sondern ein Team, das loyal und harmonisch zusammenarbeitet. Die Maßnahmen unseres Gremiums sollten nicht von Quantität, sondern von Qualität geprägt sein."
Im DFB und rund um die Nationalmannschaft habe es zuletzt "zu viele Nebenkriegsschauplätze" gegeben. Rummenigge fordert mehr Unterstützung durch die Politik, die "die politischen Probleme löst und dies nicht auf den Sport abgewälzt wird."
DFB gibt Fehler in "One Love"-Debatte zu
Rund um die Fußball-WM in Katar agierten Verband und Nationalmannschaft unglücklich, vor allem in der Diskussion um die "One Love"-Spielführerbinde, die vom Fußballweltverband FIFA untersagt wurde. DFB-Präsident Bernd Neuendorf räumte rund um die WM Kommunikationsfehler zwischen DFB und FIFA ein.