Mit einem Auswärtsspiel im Erzgebirge startet der unterfränkische Handball-Zweitligist DJK Rimpar Wölfe am Samstag in die neue Saison. Der Saisonauftakt gegen den EHV Aue beginnt um 17.00 Uhr in der Erzgebirgshalle Lößnitz. Die Wölfe fühlen sich "definitiv in der Lage, dort was mitzunehmen", sagte Rimpars Rechtsaußen Felix Karle im Hinblick auf das Spiel. Es sei aber auch klar, dass für einen erfolgreichen Start "einiges zusammenpassen" müsse.
Diese Einschätzung gibt zugleich die Überschrift für die gesamte bevorstehende Saison der Unterfranken. Denn einerseits scheint einiges möglich für die Wölfe, aber es muss eben auch vieles zusammenpassen. Sportlich fühlen sich die Wölfe vor dem Saisonstart "bester Dinge und gut gerüstet", so Christian Graber, der Leiter der Geschäftsstelle, im Gespräch mit dem BR. Zugleich berge die bevorstehende Corona-Saison "so viele Unsicherheiten und Fragezeichen wie noch nie".
Rimpars Sponsoren haben auf Rückzahlungen verzichtet
Da ist zum einen die angespannte wirtschaftliche Lage des Vereins. Die Rimpar Wölfe sind in besonderem Maße von Sponsorengeldern und Zuschauereinnahmen abhängig. In beiden Bereichen sind die Einnahmequellen derzeit unsicher, so dass bisher kein exakt bezifferter Etat feststeht.
Laut Christian Graber konnte kurz vor Saisonstart noch nicht mit allen Sponsoren über ihr künftiges Engagement gesprochen werden. Die größtenteils ehrenamtliche Vereinsführung habe in den vergangenen Monaten einfach zu viele Baustellen gehabt. Bisher zeichne sich aber "ein toller Rückhalt" von Seiten der Sponsoren ab, so Graber. Trotz des Corona-bedingten Abbruchs der vorangegangenen Saison sei der Verein von Rückzahlungen an Sponsoren verschont geblieben.
Erstes Heimspiel soll mit 600 Zuschauern stattfinden
Unsicher und abhängig von der jeweiligen Entwicklung der Corona-Pandemie und den Infektionszahlen in Würzburg ist die Zuschauerfrage bei den Heimspielen in der s.Oliver Arena. Derzeit planen die Wölfe mit dem Szenario, beim ersten Heimspiel am 10. Oktober gegen Hüttenberg 600 Zuschauer in die Halle zu lassen.
Bei den Heimspielen gehen nach derzeitigem Planungsstand 400 Tickets an Dauerkartenbesitzer, 200 Karten sollen jeweils in der Woche vor dem Heimspiel in den Vorverkauf gehen. Eine Abendkasse werde es vorerst nicht geben, so Graber. Die Zuschauer würden dann in Zehner-Blöcken auf die Reihen verteilt, mit Mindestabständen nach allen Seiten. Die finale Genehmigung des Hygiene- und Betriebskonzeptes durch das Gesundheitsamt stehe aber noch aus, sagt Christian Graber.
Ceven Klatt, Trainer der DJK Rimpar Wölfe
Vorfreude auf das Unterfranken-Derby gegen Großwallstadt
Als Leiter der Geschäftsstelle empfindet Christian Graber die aktuelle Stimmungslage bei den Wölfen als "Mischung aus Arbeitsbelastung, Unsicherheit und auch großer Vorfreude", dass es für das Team um Trainer Ceven Klatt jetzt wieder losgeht. Nun hoffen alle, dass die bis zum 19. Juni 2021 geplante Saison wegen der Pandemie zwischendurch nicht unterbrochen oder gar beendet werden muss.
Ein besonders reizvoller Spieltag würde am 5. März 2021 anstehen: das Heimspiel gegen den TV Großwallstadt, der nach einem Jahr Drittklassigkeit wieder aufgestiegen ist. Christian Graber hofft, dass bis zum geplanten Unterfranken-Derby im März wieder eine volle s.Oliver Arena mit mehr als 3.000 Fans möglich ist. "Das wäre so ziemlich genau ein Jahr, nachdem die Pandemie an Fahrt aufgenommen hat in Deutschland und es wäre eine große Sache für uns." Das Hinspiel in Großwallstadt steht am dritten Spieltag auf dem Spielplan.
Einstelliger Tabellenplatz als Saisonziel
Als sportliches Ziel für die neue Saison haben die Wölfe Rimpar einen einstelligen Tabellenplatz ausgegeben. "Der siebte Platz wie beim vorzeitigen Ende der letzten Saison wäre super", so Christian Graber. Es gebe aber auch "den einen oder anderen Spieler, der ein bisschen weiter nach oben schielt". Mit dem aktuellen Kader sieht Graber die Wölfe gut aufgestellt für eine lange Saison mit vielen Englischen Wochen.
Das Team habe sich "weiter professionalisiert", weil inzwischen nur noch wenige Spieler im Kader seien, die neben dem Handball voll berufstätig sind. "Und bei denen, die noch voll im Beruf sind, haben die Arbeitgeber großes Entgegenkommen signalisiert, so dass wir die Englischen Wochen besser stemmen können", sagt Graber.
Rimpars früherer Torhüter Max Brustmann
Torhüter-Legende Brustmann hat Karriere beendet
Fünf Neuzugänge verzeichnet das Team um Trainer Ceven Klatt, darunter den wuchtigen Slowenen David Kovačič, einen Kreisläufer mit internationaler Erfahrung. Insgesamt haben die Wölfe nun drei Kreisläufer im Team. Dies sei ein wichtiger Unterschied zur Vorsaison, meint Christian Graber. Da habe man bei Ausfällen oder Zeitstrafen der nur zwei Kreisläufer "immer mal wieder improvisieren müssen". Auf der Torwartposition haben die Wölfe Marino Mallwitz vom Ligakonkurrenten VfL Lübeck verpflichtet. Mallwitz folgt der Torhüter-Legende Max Brustmann nach, der mit 37 Jahren und nach 494 Spielen für die Wölfe seine Karriere beendet hat
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