Über den heimischen Bauernhof in der oberbayerischen Provinz hat es Katharina Bauer in die Weltspitze geschafft. Während die große Konkurrenz in speziellen Trainingshallen und Leistungszentren trainiert, hat die 27-Jährige aus Raubling ihre Bogenschießkünste ganz nah des heimischen Hofes verfeinert. Ein Nachteil? Gewiss nicht.
Alpenvorland als Sehnsuchtsort
"Oft, wenn ich irgendwo auf der Welt unterwegs bin, stelle ich mir einen Platz wie hier vor. Hier kann ich runterkommen und weiß, dass es hier einfach schön ist", erzählt Bauer mit Blick auf das beeindruckende Alpenpanorama. Ihre Leidenschaft hat in ihrem Heimatort, bei der BSG Raubling, angefangen. Hier hat sie sich zur Weltklasse-Bogenschützin entwickelt.
Der Erfolg gibt Bauer Recht. Erst im August wurde sie Weltmeisterin mit der Mannschaft. Dies bedeutete nicht nur den ersten WM-Erfolg eines deutschen Frauen-Teams überhaupt, sondern gleichzeitig auch die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
"Eigentlich gar keine Lust" auf Bogenschießen
Dass Bauer nun auf der größtmöglichen Bühne um Medaillen kämpft, hat sich als Kind alles andere als angedeutet. "Ich hatte eigentlich gar keine Lust, ich wollte in den Sommerferien einfach nur chillen", sagte Bauer über ihren ersten Kontakt mit Pfeil und Bogen im Alter von neun Jahren. "Ich bin dann hingegangen und es hat mich dann von Anfang an fasziniert."
Bronze bei Heim-EM und Nummer eins der Welt
Jetzt ist Bauer in einem Team voller hochveranlagter Schützinnen, derzeit die erfolgreichste Deutsche. Im vergangenen Jahr holte sie Bronze bei den European Championships in München, dazu kletterte sie zwischenzeitlich auf Rang eins in der Weltrangliste. Durch ihre starken Leistungen wächst automatisch der Erwartungsdruck für Paris 2024. Die Spiele in Peking 2021 hatte sie noch verpasst.
"Kathi hat sich in den letzten Jahren zu einer Führungspersönlichkeit entwickelt. Ihr unbändiger Trainingsfleiß, ihre stets positive Einstellung, der absolute Wille und ihre Überzeugung, dass alles möglich ist, haben bisher für unmöglich Gehaltenes doch möglich gemacht", lobt Bundestrainer Oliver Haidn seine beste Schützin: "Zu Recht gehört sie zu den Topathletinnen in der Bogensportwelt."
Ihr persönlicher Schießtrainer Georg Holzner beschreibt Bauer im Gespräch mit BR24Sport als "coolste Socke". Darauf entgegnet sie: "Also cool weiß ich jetzt nicht. Aber ich versuche, alles locker und mit einem Lächeln zu nehmen."
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