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Die deutschen Athleten bei den Spielen 2010

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Olympia-Athleten wollen mehr Unabhängigkeit vom DOSB

Die Pläne für eine eigenständige Interessenvertretung der deutschen Sportler werden immer konkreter. Die Gründung des vom DOSB unabhängigen Vereins "Athleten Deutschland" steht bevor. Snowboarder Schad befürwortet den Schritt im Bayerischen Rundfunk.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Der Verein soll "Athleten Deutschland" heißen, der Entwurf der Satzung ist fertig, in einer Woche wird abgestimmt: Die deutschen Spitzensportler sind auf ihrem Weg zu mehr Einfluss und Eigenständigkeit auf die Zielgerade eingebogen. Im sportpolitischen Wettstreit wollen die deutschen Athleten endlich Partner auf Augenhöhe werden. Deshalb kündigten die Athletensprecher des Deutschen Olympischen Sportbundes die Gründung des vom DOSB unabhängigen Vereins "Athleten Deutschland" an. Was da am kommenden Sonntag im Olympiastützpunkt Rheinland in Köln von der Vollversammlung der deutschen Athletenvertreter beschlossen werden soll, hat das Potenzial für eine Zerreißprobe zwischen Sportlern und Deutschem Olympischem Sportbund (DOSB).

Schad: "Uns Athleten wird das gut tun"

"Ich würde nicht so weit gehen, das eine Sportlergewerkschaft zu nennen. Es wird keiner streiken. Aber uns Athleten wird das sicherlich gut tun", meinte FIS-Sprecher Konstantin Schad im Bayerischen Rundfunk. "Wir glauben, dass die Stimme der Athleten eigenständig formuliert sein sollte. Und dass wir mit einer eigenen Organisation die Möglichkeit haben, die Stimme der Athleten unabhängig zu formulieren", ergänzte DOSB-Athletensprecher Max Hartung.

Thema Sportförderung

Der Verein soll den Athleten auf sportlicher und politischer Ebene mehr Gehör verschaffen, er soll Sprachrohr sein und helfen, dass Spitzensportler in Zukunft besser gefördert und abgesichert werden. Zum Vereinszweck gehören auch der Kampf gegen Doping und sexualisierte Gewalt im Sport. Auch finanzielle Belange sollen offen thematisiert werden. Einige Sportler, wie Snowboarder Schad, verdienen bei einem wöchentlichen Trainingsaufwand von 40 bis 50 Stunden mit der Sportförderung heruntergerechnet nicht mehr als vier Euro pro Stunde, also weit unter Mindestlohn. "Eine Diskussion auf Augenhöhe schadet nicht", bilanziert Schad.