Die nicht-vorhandenen Zuschauer im Nürnberger Max-Morlock-Stadion erlebten ein Spiel, wie es angesichts der Tabellensituation fast zu erwarten war. Abstiegskandidat Nürnberg und die "graue Mittelfeldmaus" Paderborn rieben sich im Mittelfeld und in Zweikämpfen auf, Torchancen gab's kaum.
Wären Fans im Stadion gewesen, hätten die dann nach 37 Minuten eine Art "Weckruf" aus dem Nichts erlebt. Aus dem rechten Halbraum schlug Enrico Valentini eine Flanke vor den Fünfmeterraum. Dort versenkte Manuel Schäffler per Flugkopfball.
Doch es ist nichts Neues beim Club in dieser Saison, dass nach solchen Erfolgserlebnissen zeitnah ein Rückschlag kommt. Diesmal dauerte es nur acht Minuten, bis Paderborn ausgleichen konnte. Nach einem Chip-Ball aus dem Mittelfeld entwischte Christopher Antwi-Adjei der Nürnberger Abwehr und Gegenspieler Lukas Mühl und tunnelte Torwart Christian Mathenia zum 1:1 (44.).
Das Spiel bleib auch nach der Halbzeit weitgehend fad. Der 1. FC Nürnberg mühte sich, unterstrich bei seinen wenigen Vorstößen aber, warum er im Tabellenkeller steht.
Schäffler vergibt Handelfmeter kläglich
Manuel Schäffler vergab nach 60 Minuten die Chance aufs 2:1 per Handelfmeter, ein Elfmeter der Kategorie3 "erbärmlich": Schwach und unplatziert schob Schäffler den Ball Richtung Tor, Paderborn-Keeper Leopold Zingerle parierte ohne größere Probleme.
Ein Krauß-Fernschuss bringt die Entscheidung
Ähnlich wie in Durchgang eins war es die mehr oder weniger einzige Chance, die dem Club doch noch drei Punkte beschwerte. In einer Energieleistung tankte sich Mats Möller Daehlie auf der linken Seite durch, vor dem Strafraum legte er quer - und Tom Krauß riskierte was im richtigen Moment: Sein Schuss aus gut 18 Metern schlug zum glücklichen 2:1 der Nürnberger ein (75.). Das Aufbäumen der Paderborner in der Schlussphase überstand der Club ohne größere Probleme.
Dovedan schießt am leeren Tor vorbei
Für einen kuriosen Moment sorgte noch Nikola Dovedan: Als Paderborn in der Nachspielzeit komplett aufgerückt war, konterte Nürnberg. Doch Dovedan schoss aus 30 Metern am leeren Tor vorbei.
Durch den Sieg verschafft sich der 1. FC Nürnberg etwas Luft im Abstiegskampf. Die Franken haben aktuell als Tabellen-13. mit 32 Zählern sechs Punkte Vorsprung vor dem Relegationsrang. Allerdings haben einige Abstiegskonkurrenten wie Osnabrück und Braunschweig (jeweils 26 Punkte) ein Spiel weniger auf dem Konto.
1. FC Nürnberg - SC Paderborn 07 2:1 (1:1)
1. FC Nürnberg: Mathenia - Valentini, Mühl, Sörensen, Handwerker - Geis (85. H. Behrens) - Krauß, Nürnberger (67. Dovedan) - Möller Daehli (85. Sorg) - Schuranow (73. Borkowski), Schäffler (85. Margreitter)
SC Paderborn 07: Zingerle - Ananou (55. Dörfler), Correia, Schonlau, Okoroji - Vasiliadis (81. Terrazzino), Thalhammer (55. Ingelsson) - Srbeny - Führich (64. Akolo), S. Michel (81. Justvan), Antwi-Adjej
Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma)
Tore: 1:0 Schäffler (37.), 1:1 Antwi-Adjej (44.), 2:1 Krauß (75.)
Gelbe Karten: Valentini (6), Mathenia (2) / Vasiliadis (3), Schonlau (5), Correia (1), Dörfler (4)
Besondere Vorkommnisse: Zingerle (SC Paderborn 07) hält Handelfmeter von Schäffler (1. FC Nürnberg) (60.)
Beste Spieler: Valentini, Krauß / Zingerle, Antwi-Adjej