Die Bayern-Pfeile mit ihrem ersten Pokal der Saison
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Die Bayern-Pfeile mit ihrem ersten Pokal der Saison

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Neue FC-Bayern-Offensive: "Ihre Pfeile kommen von überall!"

Nach dem Supercup schickt der Leipziger Trainer Domenico Tedesco viele Lobesworte an den siegreichen FC Bayern München. Der brilliert nach dem Lewandowski-Weggang mit neuen Angriffsmustern, die Defensive macht in der zweiten Halbzeit aber Probleme.

Das Gesicht des FC Bayern München hat sich in diesem so transferreichen Sommer verändert, nach Ausgaben von mehr als 130 Millionen Euro und dem Weggang des Torjägers vom Dienst Robert Lewandowski.

Besonders in dieser neu zusammengestellten Offensive wurde dieses neue Gesicht am Samstagabend im Supercup auch gleich deutlich, als der FCB RB Leipzig in einem Spektakel-Spiel 5:3 bezwang und sich den ersten Titel der Saison sicherte. Es war der dritte Münchner Supercup-Sieg in Serie.

Neue Angriffsmuster, neue Torschützen

Leipzigs Trainer Domenico Tedesco war richtiggehend baff, als er am Sky-Mikrofon über die neue Münchner Offensive, gespickt mit den flinken Sadio Mané, Serge Gnabry, Kingsley Coman, Leory Sané, Jamal Musiala und Schlitzohr Thomas Müller sprach: "Ihre Pfeile kommen von überall: Links, rechts, halblinke Bahn, halbrechte Bahn, zentral. Wahnsinn, echt Wahnsinn."

Seiner Ansicht nach war der Münchner Sieg daher auch "verdient": "Besonders aufgrund der ersten Halbzeit, da haben sie ihre Stärken ausgespielt."

In der Tat waren die Bayern-Angriffe da sehenswert. Zur Halbzeit stand es schließlich 3:0, drei Treffer, drei verschiedene Muster: Musiala suchte im Alleingang den Abschluss zum 1:0, Gnabry sprintete zur Grundlinie durch und legte quer auf für Mané, der erstmals treffen durfte. "Wir trainieren das", sagte der Torschütze. "Wenn Serge Gnabry den Ball hat, muss ich in der Box sein und ich bin glücklich, dass ich den Ball heute reingemacht habe."

Nagelsmann: FC Bayern schwerer ausrechenbar

Musiala servierte kurz vor der Pause noch nach einer kurz ausgeführten Ecke und ein paar Tricks dem Rechtsverteidiger Benjamin Pavard - ein Pfeil, mit dem im Leipziger Strafraum keiner rechnete. "Wir vorne wechseln uns gut ab", sagte Gnabry. "Über die Zeit wird das Ganze noch eingespielter, aber es macht viel Spaß."

Die Bälle landen nun eben nicht mehr nur bei Lewandowski als Zielspieler, sondern nun ist im Grunde jeder Zielspieler beim FCB. "Wir sind natürlich einen Tick schwerer ausrechenbar", sagt Trainer Nagelsmann nicht ganz ohne Stolz. "Aber das heißt nicht, dass wir erfolgreicher sind." Er merkte zudem an: "Hintenraus war es eng."

Es ist das "Aber" an diesem Supercup-Abend: Denn in der zweiten Halbzeit hatte sich RB auf die Münchner eingestellt, selbst umgestellt und den Bayern einen richtigen Titelfight geliefert.

Verteidigung noch ähnlich anfällig wie in der Vorsaison

In der Verteidigung war der FC Bayern in der zweiten Halbzeit dann letztlich ähnlich anfällig wie in der so gegentorreichen Vorsaison. "Wir waren dem 4:4 näher als die Bayern dem 5:3", sagte Tedesco. Dreimal klingelte es in Neuers Tor in der zweiten Halbzeit - beinahe schaffte Leipzig wirklich den Ausgleich. "Wir dürfen es nicht zulassen, dass sie nochmal so rankommen", mahnte Gnabry.

Schließlich erwehrte sich die Verteidigung um den eingewechselten, neuen 67-Millionen-Euro-Mann Mathijs de Ligt, der bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz diesen Preis noch nicht rechtfertigten konnte, doch erfolgreich dem Ausgleich. Im Konter, wieder einer ungewohnten Bayern-Form, gelang dem sprintenden Sané schließlich der erlösende Treffer zum Endstand. Die Bayern posierten danach vor ihren mitgereisten Fans mit ihrem ersten Titel.

Tedesco zog das Fazit: "Man hat gesehen, dass Bayern als absoluter Favorit in diese Bundesliga-Saison geht, dass Bayern da ist und sich extremst verstärkt hat." Nagelsmann dürfte ihm da schon weitestgehend zustimmen, in der Bundesliga wollen die Münchner ja bereits ihre elfte Meisterschaft in Serie holen.

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