Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gratuliert Lina Magull zur deutschen Meisterschaft.
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Nach Streit mit FC Bayern: Bundestrainerin sucht Ersatz

Die WM-Vorbereitung der DFB-Fußballerinnen wird durch die spätere Freigabe von Spielerinnen des FC Bayern München erschwert. Die Bundestrainerin muss umplanen und sieht sich nach Ersatz um.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Kurz vor der Bekanntgabe des erweiterten Kaders für die Fußball-WM der Frauen, kam vom FC Bayern München die Nachricht, dass sie ihre Spielerinnen erst später zur Verfügung stellen. Die Münchnerinnen dürfen erst ab dem 23. Juni zur Nationalmannschaft stoßen, die Vorbereitung beginnt aber drei Tage eher. Nun sucht Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg Ersatz für die ersten Tage des Trainingslagers in Herzogenaurach. "Vielleicht ist es die Lösung, dass wir paar Spielerinnen, die auf Abruf sind, mitnehmen", sagte die 55-Jährige.

DFB-Funktionär beklagt "Wortbruch" des FC Bayern

Voss-Tecklenburg und Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften beim DFB, hatten am Mittwoch öffentlich gemacht, dass die nominierten Münchnerinnen Lina Magull, Sydney Lohmann, Lea Schüller, Carolin Simon und Klara Bühl erst am 23. Juni in die erste von zwei Vorbereitungen für das WM-Turnier in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) einsteigen dürfen. Chatzialexiou sprach im Streit mit dem FC Bayern darüber sogar von einem "Wortbruch" der Münchner.

Der deutsche Meister wiederum verwies auf eine Empfehlung des Weltverbandes FIFA und der europäischen Clubvereinigung ECA, als Abstellungsdatum den 23. Juni zu wählen. Man nehme vor allem Rücksicht auf die Gesundheit seiner Spielerinnen, hieß es zudem. Nach Bayern-Angaben würde der FC Chelsea, von dem Mittelfeldspielerin Melanie Leupolz und Torhüterin Ann-Katrin Berger im vorläufigen deutschen WM-Aufgebot stehen, genauso vorgehen. Der DFB sagte dazu nur, man befinde sich in Gesprächen.

Almuth Schult: "Kann nur den Kopf schütteln"

"Natürlich bringt das unsere Vorbereitung durcheinander, und zwar auf vielen Ebenen", hatte Voss-Tecklenburg beklagt. Die Bundestrainerin betonte aber auch, dass die betroffenen Spielerinnen "keinen Nachteil" bei der Nominierung des endgültigen 23-köpfigen WM-Kaders haben.

Auch Almuth Schult hat den FC Bayern München für die verspätete Abstellung seiner Fußball-Nationalspielerinnen zur WM-Vorbereitung kritisiert. "Es gab ja offenbar Vereinbarungen, die weit im Vorfeld getroffen wurden. Wenn dann eine kurzfristige Absage kommt, kann ich darüber nur den Kopf schütteln", sagte die Torhüterin Sport1. Die Situation passe "zu den ganzen Unruhen, die bei Bayern München im Männerbereich in dieser Saison waren", meinte die Olympiasiegerin von 2016, die ihr drittes Kind erwartet und deshalb die WM vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland verpasst: "Es ist blöd, dass sich das jetzt auch dahin überträgt. Schade, dass so ein Thema vor der WM aufgemacht werden muss."

Für sie sei es auch ein Zeichen, dass aktuell bei den Münchnern nicht mehr alles so laufe wie früher. "Jetzt ist in dieser Saison unheimlich viel gebröckelt, sowohl auf dem Trainerposten als auch in der Geschäftsführung", sagte sie.

Wolfsburg-Spielerinnen reisen trotz Champions-League-Finale an

Der VfL Wolfsburg, der zehn Spielerinnen im WM-Aufgebot stellt und am Samstag das Champions-League-Finale bestreitet, schließt sich den Bayern nicht an. Voss-Tecklenburg deutete an, dass die später anreisenden Spielerinnen für das Testspiel am 24. Juni in Offenbach gegen Vietnam nicht infrage kommen. Zu den zehn auf Abruf Nominierten gehören unter anderem Janina Minge und Marie Müller vom Pokal-Finalisten SC Freiburg.

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