DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier
Bildrechte: picture-alliance/dpa

DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier

    Mögliche Kandahar-Absage: DSV-Alpindirektor Maier kritisiert FIS

    Der Schock im deutschen Wintersport ist groß, nachdem bekannt wurde, dass die FIS 2023 ohne die Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen plant. DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier kritisiert: "Man sollte nicht einfach einen Klassiker streichen!"

    Die geplante Streichung der traditionsreichen Männer-Abfahrt in Garmisch aus dem Weltcupkalender 2022/2023 sorgt beim Deutschen Skiverband (DSV) für Unmut. "Die Kandahar ist ein Klassiker. Und man sollte nicht einfach einen Klassiker streichen", sagte der DSV-Sportdirektor Wolfgang Maier auf SID-Nachfrage.

    Der Weltverband FIS hat nach BR-Infos entschieden, die Abfahrt durch ein Rennen in Asien zu ersetzen. "Für uns sind die Gründe für diese Kalenderänderung nicht nachvollziehbar. Das werden wir der FIS gegenüber klar zum Ausdruck bringen", so Maier. Man werde auf eine Lösung im Sinne des Sports drängen.

    Mehrere Nationen mit Widerstand gegen FIS-Pläne

    Nicht nur beim DSV regt sich Kritik an den Plänen des Weltverbandes. "Es gab Widerstand von verschiedenen Nationen. Deswegen muss der Kalender noch einmal überarbeitet werden", sagte Maier. In diesem Punkt liege auch die Hoffnung, dass die Kandahar 2023 doch noch gefahren werden kann. Die Entscheidung fällt wohl auf einem FIS-Kongress Anfang Mai. Der Präsident des Deutschen Skiverbands Franz Steinle ist eine von zwölf Stimmen im Council der FIS, die über den Kalender entscheiden.

    "Das Ziel ist es, den Weltcup in seiner jetzigen Form zu sichern", so der Sportdirektor weiter. Auch beim Veranstalter hat man die Hoffnung noch nicht aufgegeben: Florian Fischer, Vorstand des Skiclubs Garmisch, sagte: "Wir hoffen, dass durch das Entsetzen, was jetzt durch den Wintersport geht, die FIS nochmal umdenkt."

    FIS-Präsident Eliasch will Kalender internationaler gestalten

    Fischer, der nach eigener Aussage grundsätzlich offen für Veränderungen im Skisport ist, kritisierte: "Man darf nicht als erstes an renommierte Veranstaltungsorte rangehen". Die FIS hat zuletzt verstärkt Änderungen vorangetrieben. Ziel des schwedischen FIS-Präsidenten Johan Eliasch ist es, den Weltcup-Kalender internationaler zu gestalten und neue Märkte in Asien zu erschließen.

    Die Kandahar ist eine der traditionsreichsten Männer-Abfahrten im alpinen Skisport. Sie ist die einzige Abfahrt auf deutschem Boden und zählt neben der Lauberhorn-Abfahrt in Wengen oder der Streif in Kitzbühel zu den berühmtesten Pisten. Im kommenden Winter sollen in Garmisch nach aktuellem Stand nur zwei Damenrennen sowie ein Nachtslalom der Herren stattfinden.

    Besorgt ist man beim Skiclub Garmisch auch darüber, wie sich eine Veränderung des Weltcup-Kalenders auf die Bewerbung für die Ski-Weltmeisterschaft im Jahre 2027 auswirken würde. Darüber entscheidet der internationale Ski-Verband am 25. Mai in einer Online-Veranstaltung.

    "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!