European Championships - Leichtathletik
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Sven Hoppe

Niklas Kaul krönt sich zu Europas König der Leichtathleten

  • Artikel mit Video-Inhalten

"König der Athleten": Kaul holt sich den Zehnkampftitel

Niklas Kaul hat sich Europas Zehnkampfkrone erkämpft. Zuvor räumten Lea Sophie Friedrich und das Duo Roger Kluge und Theo Reinhard Bahnrad-Gold ab. Auch Weltmeisterin Malaika Mihambo greift bei der Heim-EM in München nach dem Titel.

Zehnkämpfer Niklas Kaul (Mainz) hat bei der Heim-EM in München zu Europas neuem "König der Athleten" gekrönt. Nach unglaublichen 4:10,04 Minuten zum Abschluss über die 1500 Meter fing Kaul mit 8545 Punkten noch den lange Führenden Simon Ehammer aus der Schweiz (8468) ab, Bronze ging an Janek Oiglane (8346).

Titelverteidiger Arthur Abele verabschiedete sich als 15. (7662) in die Zehnkampf-Rente, Kai Kazmirek wurde mit 8151 Punkten Achter. "München wird ab jetzt einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen haben", sagte Kaul, der sich mit der Deutschland-Fahne um die Schultern nach diesem Kraftakt feiern ließ: "Bei den 1500 m sind mir fast die Ohren weggeflogen."

Bahnrad-Asse feiern goldenen Abschied

Die deutschen Bahnrad-Asse haben auch in der letzten Entscheidung der EM in München ihre Klasse unter Beweis gestellt. Die zweimaligen Weltmeister Roger Kluge und Theo Reinhardt gewannen am Dienstagabend Gold im Zweier-Mannschaftsfahren. Nach 50 Kilometern hatte das Duo 101 Punkte auf dem Konto und verwies damit Frankreich (91) und Belgien (58) auf die Plätze. Für Reinhardt war es nach Silber im Ausscheidungsfahren die zweite Medaille. Kluge, der in München Vierter im Punktefahren geworden war, stand erstmals auf dem Podium.

Lea Sophie Friedrich hat zuvor schon den Siegeszug der deutschen Sprinterinnen bei der Bahnrad-EM fortgesetzt. Die 22-jährige Weltmeisterin gewann Gold im Keirin und sicherte sich nach dem Triumph im Teamsprint ihren zweiten Titel in München. Friedrich verwies Urszula Los aus Polen und Olena Starikowa aus der Ukraine auf die Plätze. Dreifach-Europameisterin Emma Hinze hatte auf einen Start verzichtet.

Bei den Männern legte Maximilian Dörnbach einen Tag nach Bronze im 1.000-m-Zeitfahren mit Silber im Keirin nach.

Pudenz und Vita werfen den Diskus zu Silber und Bronze

Die Olympia-Zweite Kristin Pudenz hat mit persönlicher Bestleistung ihre erste EM-Medaille bejubelt. Die 29-jährige Diskuswerferin belegte mit 67,87 Metern in einem spannenden Wettbewerb den zweiten Platz. Der Sieg ging an die kroatische Titelverteidigerin Sandra Perkovic, deren Diskus nur acht Zentimeter weiter flog. Es war ihr sechster EM-Titel nacheinander.

Bronze ging durch Claudine Vita ebenfalls an das deutsche Team. Die 25-jährige Neubrandenburgerin erreichte ihre Saisonbestweite von 65,20 Metern.

European Championships · Leichtathletik
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Sven Hoppe

Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo

Malaika Mihambo springt souverän ins Finale

Deutschlands beste Weitspringerin qualifizierte sich mit 6,99 m ohne Mühe für das Finale am Donnerstag. Nach ihrer COVID-19-Erkrankung kurz vor dem Start der European Championships hatte die 28-Jährige erst am Freitag grünes Licht für einen Start in München gegeben. Obwohl sie zehn Tage flach gelegen hatte, habe sie durch Corona "sicherlich nicht so viel Substanz verloren".

Dies untermauerte die frisch gebackene Weitsprung-Weltmeisterin mit einer starken Leistung in der Qualifikation. Im ersten Durchgang trat Mihambo über, im zweiten Versuch wischte sie mit ihrem Satz knapp an die 7-Meter-Marke dann die letzten Zweifel an ihrem Fitnesszustand beiseite.

Vierte Medaille für den DLV im Gehen

Nach vielen vierten und fünften Plätzen gewann Christopher Linke endlich eine internationale Medaille. Bei der EM-Premiere der 35-km-Distanz ging der Sportsoldat aus Potsdam in der Münchner Innenstadt zu Silber und damit zur vierten deutschen Leichtathletik-Podestplatzierung bei den European Championships. Gold holte in überlegener Manier der Spanier Miguel Angel Lopez.

Schwimm-EM: Matzerath schwimmt zu Brust-Gold

Der WM-Sechste Lucas Matzerath hat den deutschen Schwimmern bei der EM in Rom die fünfte Medaille beschert. Der 22-Jährige aus Frankfurt/Main schlug im Finale über 50 m Brust nach 27,11 Sekunden als Dritter an. Gold ging an den italienischen Vizeweltmeister Nicolo Martinenghi vor seinem Landsmann Simone Cerasuolo. Zuvor hatten für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) Isabel Gose Silber über 800 und Bronze über 200 m Freistil, Lukas Märtens ebenfalls Silber über 800 m sowie Ole Braunschweig Bronze über 50m Rücken gewonnen.

Zehnkämpfer Abele: Erst disqualifiziert, dann solo über die Hürden

Titelverteidiger Arthur Abele war nach einem Fehlstart zu Beginn des zweiten Tages disqualifiziert worden. Doch der DLV legte Protest ein - mit Erfolg. Der 36-jährige Ulmer durfte noch einmal über die Hürden laufen - ganz allein.

Zehnkämpfer Abele allein unterwegs
Bildrechte: Sven Hoppe/dpa

Zehnkämpfer Abele allein unterwegs

Beachvolleyball: Walkenhorst verliert bei Comeback

Rio-Olympiasiegerin Kira Walkenhorst hat bei ihrer Rückkehr auf die internationale Beachvolleyball-Bühne eine Niederlage kassiert. Bei den European Championships in München verlor Walkenhorst, die 2019 ihre Karriere zwischenzeitlich beendet hatte, mit Beach-Neuling Louisa Lippmann trotz eines starken erstes Satzes gegen die amtierenden Europameisterinnen aus der Schweiz Nina Brunner und Tanja Hüberli am Ende deutlich mit 0:2 (19:21, 9:21). "Uns hat einfach die Konstanz gefehlt, die kann aber auch noch nicht da sein gegen so ein Weltklasse-Team", sagte Walkenhorst und fügte an: "Es überwiegt die Freude, dass wir einen Satz so gut mitspielen konnten."

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!