Linus Straßer
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Linus Straßer

    Linus Straßer: "Es geht um die letzten paar Prozent"

    Vor zwei Jahren ist der Knoten bei Linus Straßer geplatzt: Er siegte in Zagreb und fuhr auch in Adelboden auf Rang zwei. In der vergangenen Saison knüpfte er an die Erfolge an, fuhr dreimal auf das Podest. Diesen Winter soll es noch besser werden.

    Zehn Slalom-Weltcups gab es in der vergangenen Saison und mit acht verschiedenen, fast gleich viele Gewinner: Clément Noël, Sebastian Foss Solevåg, Johannes Strolz, Lucas Braathen, Dave Ryding, Henrik Kristoffersen, Atle Lie McGrath und eben Linus Straßer - sie alle standen mindestens einmal ganz oben auf dem Podest.

    Für Linus Straßer war es mit drei Einzel-Podesten die beste Saison im Weltcup bisher. Mit 30 Jahren, so scheint es, hat der Skilöwe vom TSV 1860 München die nötige Ruhe und mentale Stärke gefunden, um dauerhaft in die Weltspitze zu fahren. Wenn der Münchner im Starthaus steht, dann konzentriert er sich nur noch auf sich selbst, nicht auf die großen Namen, die gegen ihn antreten.

    Wenn ich mir vorstelle, ich stehe am Start und würde mich auf alle anderen konzentrieren und denken: Jetzt muss ich gegen Noel fahren und Pinturault und Kristoffersen, und muss die alle schlagen – dann hast du eine Riesen-Aufgabe vor dir. Aber wenn du dich auf dich und dein Skifahren konzentrierst, dann wird die Aufgabe kleiner. Der Slalom-Sport ist vor allem auch ein mentales Spiel. - Linus Straßer im FAZ-Interview

    Straßer im Slalom: Konstanz trotz großer Konkurrenz

    Drei Podestplätze aus zehn Rennen klingt zunächst nicht sehr konstant. Aber auch ein neunter, sechster oder zwölfter Platz aus der vergangenen Saison war durchaus eine gute Leistung, wenn man die große Leistungsdichte im Slalom beachtet.

    Für Straßer ist die Konkurrenzsituation im Slalom Fluch und Segen zugleich: "In erster Linie belebt Konkurrenz das Geschäft. Aber es ist natürlich hart, wenn ich zum Beispiel den Slalom in Flachau hernehme. Da fahre ich ein Superrennen, bin bis zur letzten Zwischenzeit auf Rang drei unterwegs und nehme nur den letzten Übergang nicht ganz sauber. Und werde Neunter. Neunter! Aber umso schöner ist es, wenn du in Schladming mit drei Hundertstel Vorsprung gewinnst," erzählte er im FAZ-Interview.

    Straßer will die "letzten paar Prozent" erreichen

    Kleine Patzer wie in Flachau soll es in der kommenden Saison, die für den Münchner am kommenden Sonntag, 11. Dezember, in Val-d'Isère beginnt, weniger geben. Straßer möchte konstant auf dem Podest stehen. Um dieses Ziel zu erreichen, geht es für ihn in der kommenden Saison "um die letzten paar Prozent." Die, die es braucht um trotz der starken Konkurrenz immer ganz vorne mitfahren zu können.

    Es geht nicht nur um Ergebnisse

    Das Slalom-Ass setzt sich große Ziele, gleichzeitig vermeidet er aber selbst den Blick auf die reinen Ergebnisse, wie er der FAZ sagte: "Wenn du es schaffst, dass du topvorbereitet hingehst und sagst: 'Heute hab ich mir wirklich die Chance gegeben, ganz vorne mitfahren zu können' – und du wirst am Schluss Achter. Es hat alles hingehauen – aber sieben andere waren flotter: dann ist es so. Dann ist das auch absolut okay für mich. Ich glaube, wenn ich es schaffe, topfit zu sein, können wir uns auf eine coole Saison freuen." Am Sonntag geht es los für Linus Straßer: In Val-d'Isère soll es dann mit dem ersten Podestplatz im Slalom klappen.

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