Zwei Spiele - und noch kein Sieg. Noch ist es nicht überzeugend, was der FC Bayern München nach der langen Winter- und der WM-Pause zeigte: Dem 1:1 in Leipzig folgte ein 1:1 gegen Köln. Das ist für den deutschen Rekordmeister mindestens ungewohnt - "da muss mehr kommen", stellt der BR-Reporter Kilian Medele im Gespräch mit BR24-Moderator Jan Wiecken fest.
Gnabrys Mode-Trip nach Paris ärgert Salihamidzic
Hasan Salihamidzic sieht das genauso. Er scheint genug von Unentschieden zu haben. Mit Klartext rüttelte der Sportvorstand die Bayern-Stars nach dem Stotterstart ins Fußballjahr wach. Vor allem der Mode-Trip von Serge Gnabry an den Laufsteg der Pariser Fashion Week am freien Sonntag zwischen den beiden Spielen verärgerte den Chef: "Das ist amateurhaft, das ist genau das, was nicht Bayern München ist, irgendwo rumzuturnen, wenn man einen freien Tag hat. Ein freier Tag ist dazu da, sich auszuruhen, um beim nächsten Spiel Gas geben zu können", sagte er.
Beim uninspirierten Auftritt gegen Köln machte dann allerdings nicht nur der 27-Jährige keine besonders gute Figur, auch bei anderen stimmten die vor der langen Pause so stark einstudierten Laufwege noch nicht. Trotzdem wurde er (wie Leon Goretzka) schon zur Halbzeit ausgewechselt - ein deutliches Zeichen von Trainer Julian Nagelsmann. Er sah nicht das von Gnabry, was er sich nach dem Freizeit-Freiraum von ihm erwartete.
Souveräne Saison, aber ein paar hausgemachte Probleme
Salihamidzic hatte anschließend dringenden "Gesprächsbedarf" mit Gnabry. Das Thema ist mittlerweile geklärt. Geldstrafe gab es keine für Gnabry. Das wäre auch arbeitsrechtlich ziemlich schwierig geworden.
Und eigentlich könnte es ja auch so ruhig sein beim FCB, weiterhin thront er mit mindestens einem Sieg Vorsprung vorm Rest in der Bundesliga. Aber: Erst der Beinbruch von Manuel Neuer bei einem Ski-Unfall, danach die Trennung von dessen Vertrauensmann und langjährigem Torwarttrainer Toni Tapalovic und nun Gnabrys Ausflug - der Rekordchampion beschäftigt sich aktuell überwiegend mit hausgemachten Problemen abseits des Rasens.
Salihamidzic fordert ein "Umschalten"
Kein Wunder, dass sich Salihamidzic allmählich doch um die Titelaussichten sorgt: "Es ist jetzt höchste Zeit, dass wir umschalten", forderte der Bosnier, "dass wir begreifen, dass es jetzt um die Meisterschaft geht." Zudem gibt es da ja auch noch die noch größeren Geldtöpfe in der Champions League: Paris Saint-Germain um Weltmeister Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé könnte im Achtelfinal-Hinspiel am 14. Februar die Münchner empfindlich treffen, wenn sie wie am Dienstagabend agieren.
"Es ist genug Zeit, aber es ist wichtig, dass wir jetzt alle wach werden", mahnte Salihamidzic mit Blick auf den PSG-Knaller. Eine schnelle Reaktion fordert er für das Topspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen Verfolger Eintracht Frankfurt: "Da können wir uns in den nächsten Tagen gut drauf vorbereiten, uns in den Kopf einbrennen, wie wichtig das Spiel ist."
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