Victoria Carl (M) aus Deutschland kommt ins Ziel, wo ihre Teamkolleginnen Pia Fink (vorne l-r) aus Deutschland, Laura Gimmler aus Deutschland Pia Fink aus Deutschland jubeln.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Daniel Karmann

Victoria Carl (M) aus Deutschland kommt ins Ziel, wo ihre Teamkolleginnen Pia Fink (vorne l-r), Laura Gimmler und Pia Fink jubeln.

  • Artikel mit Video-Inhalten

"Ein Meilenstein" - Langlaufstaffel um Hennig gewinnt WM-Silber

Die deutschen Langlauf-Staffel der Frauen hat die Silbermedaille bei der Nordischen Ski-WM gewonnen. Das Team um Katharina Hennig musste sich nur Norwegen geschlagen geben.

Die deutsche Langlauf-Staffel der Frauen hat die Silbermedaille bei der Nordischen Ski-WM in Planica gewonnen. Das Team aus Laura Gimmler, Katharina Hennig, Pia Fink und Victoria Carl konnte in einem spannenden Rennen die favorisierten Schwedinnen auf Distanz halten und musste sich nur den Weltmeisterinnen aus Norwegen geschlagen geben. Platz vier ging an Finnland.

Für den Deutschen Skiverband (DSV) war es die erste Langlauf-Medaille bei einer WM seit 2011. Die deutsche Frauen-Staffel war sogar letztmals 2009 auf das Podest gelaufen. Mit der elften Medaille in Slowenien stellte der DSV zudem den deutschen WM-Rekord aus dem Jahr 2017 ein. Die Titelkämpfe enden am Sonntag.

Wiederholung des Erfolgs von Peking

"Ich freue mich riesig, weil man merkt, dass das Team zusammenwächst", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder im Sportschau-Interview und widmete den Sieg auch dem Team hinter dem Team. Gerade für die "Waxler" sei das Rennen eine Herausforderung gewesen. "Das ist ein ganz entscheidender Meilenstein, den wir geschafft haben." Der Medaillengewinn sei "eine große Leistung, die Erwartungshaltung nimmt zu. Das muss man erstmal verkraften."

Schon bei den Olympischen Winterspielen 2022 konnte die deutsche Staffel Silber gewinnen. "Das ist tatsächlich immer der schwerere Part, so eine Leistung auch zu bestätigen. Wir haben etwas mehr Selbstvertrauen als im letzten Jahr und sind mit viel Spaß hier ran gegangen", sagte Hennig.

Gimmler kann den Kontakt zur Spitze halten

Als die Oberstdorferin Gimmler an Deutschlands stärkste Läuferin übergab, prangte noch die vier hinter der deutschen Flagge. "Mein Aufgabe war, den Kontakt mit der Spitze zu halten. Ich bin erleichtert, dass es geklappt hat", sagte Gimmler im Sportschau-Interview. Denn der Rückstand auf die Führenden Norwegerinnen war nach den Startläuferinnnen marginal, die zwei Sekunden schnell aufgeholt und fortan gab Hennig mit den anderen Weltklasse-Läuferinnen aus Norwegen, Schweden und Finnland das Tempo vor.

Hennig attackiert und geht in Führung

Gerade bei den Anstiegen schien Hennig Probleme zu haben, mit dem hohen Tempo mitzuhalten. Doch Hennig kämpfte, die Spitzengruppe blieb beisammen und ließ die US-Amerikanerin Rosie Brennan weit hinter sich - zu weit, als das die Mitfavoritinnen in den Kampf um die Medaillen noch einmal angreifen könnten. Kurz vor dem zweiten Wechsel setzte Hennig zum Angriff an, sprintete los und überraschte ihre Konkurrentinnen. Die Schwedin Ebba Andersson rutschte beim Versuch, Schritt zu halten, weg, musste abreißen lassen. Acht Sekunden betrug die Lücke auf Fink.

Die schwedische Top-Läuferin Frida Karlsson konnte den Rückstand schnell aufholen und die Lücke wieder schließen. Kurz vor der Übergabe war es die Norwegerin Oestberg, die wegbrechen konnte. Fink schaffte es besser als Karlsson, den Abstand auf Norwegen gering zu halten und Position zwei zu verteidigen. So betrug der Abstand auf Norwegen sechs Sekunden, auf die drittplatzierten Schwedinnen waren es acht.

Carl gelingt der schwierige Balanceakt

Eine gute, aber beileibe nicht komfortable Ausgangssituation für Schlussläuferin Victoria Carl. Die etwas unerfahrene Anne Kjersti Kalvå hatte die Aufgabe, Gold für Norwegen über die Ziellinie zu bringen. Carl musste den Balanceakt zwischen offensiver und defensiver Taktik schaffen. Die Lücke auf Norwegen schließen, oder lieber Kraft sparen für das Schlussduell mit Schweden?

Carl konnte die Lücke nach vorne nicht schließen. Kalvå lief souverän, ließ keine Schwäche erkennen. So blieb für Carl der Blick nach hinten. In ihrem Nacken hatten sich Schweden und Finnland zusammengetan, um die Verfolgungsjagd auf Silber zu starten. 17 Sekunden war der Abstand gut zwei Kilometer vor dem Ziel.

Die Abstand schmolz, je näher die Ziellinie kam. Doch als Norwegen schon längst den Sieg feierte, bog Carl einsam auf die Zielgerade ein. Carl verteidigte Silber und wurde von jubelnden Teamkolleginnen bestürmt, als sie sich erschöpft zu Boden fallen ließ.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!